Volltext: Die Ereignisse von August bis zur Jahreswende ; 5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ; (5 : Das Kriegsjahr 1916 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Der russische Angriffsplan 
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Entlastungsoffensiven zugunsten der Rumänen 
Die russisch-rumänische Gegenoffensive 
Hiezu Skizzen 2 und 3 der Beilage 2 5 
Seit dem letzten Drittel des Monats November hatte in der Stawka 
ein neuer Mann das Amt des Generalstabschefs inne; der Zar hatte den 
Führer der „Besonderen Armee", GdK. Gurko, zur Vertretung des er¬ 
krankten Gdl. Alexejew berufen1). Bis zum 27. November war der Auf¬ 
marsch der russischen Streitkräfte am linken Flügel der Südwestfront 
vollendet. Brussilows Gegenoffensive sollte die Mittelmächte, die ge¬ 
meinsam mit den Bulgaren und Türken das Rumänenreich bereits mit 
würgenden Griffen umklammerten und dem Herzen des Landes, Buka¬ 
rest, zustrebten, im letzten Augenblick davon abhalten, den vernichten¬ 
den Streich ihres scharfen Schwertes auf die Rumänen niedersausen 
zu lassen. 
In dem Vorhaben der Russen fiel ihrer 9. Armee die wichtigste Auf¬ 
gabe zu. Zum Hauptstoß, der sich gegen Csik Szereda wenden sollte, ballte 
Gd.I. Letsehitzki die Korps XXIV und XXXX zusammen. Das V. Kaval¬ 
leriekorps hatte die rechte Flanke des Sturmkeiles zu decken und die 
Verbindung mit dem XXXVI. Korps zu erhalten. Dieses sollte gegen 
Gyergyó Ditró vorgehen. Die zwei Korps des rechten Armeeflügels 
hatten sich des Raumes um Dorna Watra zu bemächtigen, wozu das 
XXVI. den Ort von Norden aus durch Umfassung gewinnen sollte. Ab¬ 
gesehen von einer zusammengesetzten Infanteriedivision war noch mit 
dem heranfahrenden VIII. Korps als Reserve zu rechnen, das Brussilow 
schon vor der Monatsmitte der „Besonderen Armee" zu seiner Verfü¬ 
gung entnommen hatte. Die Erfolgsaussichten des Stoßes auf Csik Sze¬ 
reda betrachtete man beim Stabe Letschitzkis sehr zuversichtlich2). Im 
Gegensatz zu den für den 14. November erlassenen Weisungen (S. 505) 
hatte diesmal die 8. Armee, GdK. Kaledm, auf der ganzen Front anzu¬ 
greifen; das Schwergewicht war auf das XVIII. Korps zu legen. Um 
den Gegner abzulenken, sollte überdies auch die 7. Armee, General 
Schtscherbatschew, auf Halicz vorstoßen. Es sei gleich vorweg gesagt, 
daß es in der Folge nicht zu diesem Ablenkungsangriff kam3). 
!) Gurko, 136 ff. 
2) Knox, II, 498. 
3) Zajontschkowskij, 118.
	        
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