Volltext: Das Schulwesen im Lande ob der Enns bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

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Luther hatte die Errichtung und Erhaltung von Schulen der 
weltlichen Obrigkeit dringend zur Pflicht gemacht. So entstanden 
protestantische Lateinschulen in Städten und Landesschulen. 
Die oberösterreichischen Stände errichteten nun ebenfalls eine 
streng confessionelle Landschaftsschule. Die folgende Darstellung 
der Geschichte dieser Anstalt fusst auf den Acten des Landesarchivs, 
die der verdienstvolle Landschafts-Registrant Franz Stauber in 
chronologischer Reihenfolge, allerdings mit manchen Lesefehlern, in 
einen Band1) zusammengeschrieben hat. Diese Hauptquelle wird für 
die Zeit des Rectorates Meinhards ergänzt durch den Cod. XIX c/63 
des Stiftsarchivs in St. Paul.2) 
Der Codex zerfällt in zwei Theile und einen Anhang. Der 
erste Theil, der von F. 1—88 reicht, enthält eine Copie der 
deutschen Schulordnung, wie sie auch, abgesehen von Lesefehlern, 
in Staubers Manuscript sich findet. Dazu kommt das bis zujn 
Jahre 1597 geführte Verzeichnis aller Professoren, die unter dem 
Rectorate Meinhards gedient habet. Jahr und Tag ihres Dienst¬ 
antrittes und Abganges, bezw. Todes ist bei jedem vermerkt. 
Der zweite Theil des Codex rührt von einer anderen Hand, 
vermuthlich der Meinhards, her. 
Die Inhaltsangabe, die der Index bietet, ist ungenau und 
auch unvollständig. 
Ich lasse hier das Verzeichnis der im zweiten Theile des 
Codex eingetragenen Schriftstücke folgen. 
Das Titelblatt enthält folgende Aufschrift (F. 97): 
„Illustris scholae archiducatus Austriae sup., quae Lincii est, 
administratio. Visitatoribus, nobilissimo ac strenuo viro D. D. Georgio 
Neuhausero a Stadelkirch, quaestore provinciali et reverendo ac 
doctissimo D. Georgio Kunio, ecclesiaste primario procerum Austriae 
sup., rectore vero M. Joanne Memhardo. Anno MDLXX\ I." 
Auf der anderen Seite des Blattes steht dann der erwähnte 
mangelhafte Index. 
*) Dieser Band trägt am Rücken die Bezeichnung „Miscellanea zur 
Geschichte des Landes Oesterreich ob der Enns I. Stand. Archiv 207" und 
befindet sich im Archive des hiesigen Museums. 
2) Mitgetheilt von F. Khull (Schulordnung und Institutionen für die 
evangelische Schule zu Linz a. d. Donau) in den Beiträgen zar österr. Erzie- 
hungs- und Schulgeschichte III. Heft (1901). 
Ich glaubte trotz dieser Publication doch die wichtigsten Stücke des 
Codex, auf den mich schon früher Herr Universitätsprofessor Dr. J. Seemüller 
aufmerksam zu machen die Güte hatte, in meiner Schulgeschichte nochmals 
abdrucken zu sollen.
	        
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