Volltext: Der Weltkrieg in 28 Einzeldarstellungen (1 ; 1921)

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Sedlar 
richtet danach die Achsen seiner Brunnen. Ladet der Line die Spreng¬ 
kammern, dann zögert der Andere keinen Augenblick: Lr ladet und 
sprengt selbst; die Bollwerke des Feindes, das Werk mühevoller 
Wochen, sind in einer Sekunde ein Trümmerhaufen. Darum die 
furchtbaren Stunden des nahen Lntgegenarbeitens, die noch schreck¬ 
lichere Spannung vor dem Laden — Stunden, die nie enden wollen. 
--wer zündet zuerst? Ich oder der Feind? werspäter zündet, 
ist unrettbar des Todes!--Raschheit ist Alles! 
So war's auch hier! Am 3f. August meldete Oberleutnant 
Mlaker das erstemal über gehörte feindliche Minenarbeiten. Seine 
und der Unseren Arbeitskraft und Wille zum Lnderfolg erfuhren 
dadurch nur eine Steigerung. 
Am f. September wurde ein feindlicher Angriffsstollen fest¬ 
gestellt, dessen Richtung auf einen Vorstoß gegen unsere Höhle 
schließen ließ. Lr wurde durch einen schleunigst vorgetriebenen 
Gegenstollen unschädlich gemacht. In fieberhafter Lile nahm unsere 
Arbeit ihren Fortgang trotz fortgesetzter bsandgranatenangrisse des 
Gegners. Am 6. September wurde der Hauptangriffsstollen genau 
unterhalb der italienischen Stellung vorgeschoben, eine von nie¬ 
manden, selbst von Oberleutnant Maker, -erhoffte Arbeitsleistung 
war vollbracht; unhörbar, aber unerbittlich näherte sich das Ver¬ 
hängnis dem Feinde. 
Die taktischen Grundlagen für die eigentliche Ramps- 
Handlung konnten nunmehr bis zum 18. September festgelegt wer¬ 
den. Die Infanterie trat in den Vordergrund. Sie sollte nach der 
Sprengung die feindliche Stellung beiderseits des Limonegipfels und 
diesen selbst in Besitz nehmen. Dem I. Bataillon der 59 er und seinem 
vielbewährten Rommandanten, Major Schad, war die Lösung des 
infanteristischen Teiles der Unternehmung übertragen worden, wäh¬ 
rend zwei Rompagnien dieses Bataillons als Rückhalt in und hinter 
der Hauptstellung bereitgestellt bleiben sollten, hatte die s. Rom- 
pagnie mit einigen Sappeurpatrouillen — ihrerseits wieder in drei 
Staffel gegliedert — die eigentliche Angriffskolonne zu bilden. 
Nur mit Munition, Verpflegung und dem nötigsten Werkzeug 
versehen, hatte die Staffel, zunächst aus dem schmalen Rücken ge¬ 
meinsam vorgehend, die feindliche Linie von beiden Flügeln aus zu 
umfassen, auszurollen und das Zerstörungswerk zu vollenden. 
Mehr als ein Dutzend Batterien — leichter und schwerer 
Raliber — waren zur Niederhaltung des erwarteten feindlichen 
Artilleriefeuers, hauptsächlich der italienischen Batterien im Raum Arz 
(ital. Arsiero)-Soghe, am Laviojo, Soglio, Großeck (ital. Mt. Lengio), 
in der Val di Silva bestimmt. Unauffällig hatte schon lange vorher 
das Linschießen begonnen, am Tage der Unternehmung selbst sollte 
sich dann das Sperrfeuer um den todgeweihten Raum legen, den 
Limonegipfel und dessen Besatzung von jeglicher Hilfe abschließen.
	        
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