218
Perso
Am (5. mittags faßte der Fejnd das Feuer seiner Batterien
zusammen und trommelte wütend eine Viertelstunde lang gegen das
lvestufer los. Wunderbarerweise blieben die beiden Zweiteiler, die
hier lagen, unbeschädigt.
Die ff. Gebirgsbrigade hatte mittlerweile Befehl erhalten, alle
am Westufer stehenden Abteilungen abzulösen. Die Durchführung
dieses Befehles war schwierig. Der Feind durfte davon nichts
merken. Ansammlungen mußten infolge des unausgesetzten Stö¬
rungsfeuers der feindlichen Artillerie vermieden werden, ver¬
wundete waren mitzunehmen und schließlich waren die Stellungen
gewissenhaft zu übergeben. Nur zwei Überschiffungseinheiten waren
verfügbar, von 6 Uhr nachmittags bis in den vormittag des (6.
währte die Ablösung. Der einzige Vorstoß des Feindes in dieser
Nacht galt den Stellungen des (. Bataillons. Ls wehrte ihn ab.
Die Gefallenen mußten zurückgelassen werden. An den feuer¬
ärmsten Plätzen hinter den Stellungen wurden sie bestattet.
Die (5 ständige Trupxenverschiebung über den Fluß verursachte
noch manche Gxfer. von besonderem Mißgeschick wurde der Rest
der 5. Kompagnie ereilt. Lin Schraxnellvolltreffer verringerte
während der Überschiffung den Kamxfstand dieser Kompagnie noch
um die Hälfte.
An: (6. November um 9 Uhr vormittags wurde der Stab des
Regiments als letzte Staffel übergesetzt. Die wackeren Pioniere aus
der Untersteiermark waren am Lude ihrer Kräfte.
Das Regiment war als erstes aus der Heeresfront des General¬
obersten v. Boroevic über die Piave vorgestoßen und hatte seinen
Platz zahlreichen Angriffen des opfermutigen und an Zahl weit
überlegenem Feinde gegenüber gehalten.
Lin Tor war in die italienische Front geschlagen, aus welchem
ständig ein Vorstoß drohte.
Mit halbem Stand, aber voll Stolz und ungebrochenem Mute
zog das Regiment singend in Malentratta ein. —
Gefecht bel Molotßow.
(August ms.)
Von Oberstleutnant Willibald Perko,
damals Kommandant des l. Bataillons des Gebirgsschützen-Regts. Rr. I.
L^ie Brussilow-Offensive im Juni (9(6 hatte die österreichische
Front in Wolhynien und in der Bukowina eingedrückt. Verstär¬
kungen vom südwestlichen Kriegsschauplatz rollen heran, die so er¬
folgreich dort begonnene Offensive wird eingestellt. Unter diesen
Verstärkungen ist auch unser im verbände der 22. Schützen-Division
stehendes Regiment. Südlich des Dnjester ausgeladen, gelangen