Volltext: Österreich (3; 1923)

Blatter aus dem LruhmssKranzs des 8. u. 8. stei¬ 
rischen Infanterieregiments Graf von Deck Ne. 47. 
Von Oberstleutnant Ludwig Frh. v. Vogelfang, 
damals Äauptmann und Kommandant der 7. Kompagnie. 
I. 
Der Gegenangriff der 7. Kompagnie bei Lipna 
am 28. Jänner 19(5. 
SXn den Morgenstunden des 28. Januar gelang es russischen 
Kräften, in die Stellung eines Truppenkörpers nordöstlich Lipna 
(25 km südwestlich Gorlice) in etwa Bataillonsbreite einzudringen. 
Die Lage war durch das Festsetzen der Russen in einem hoch¬ 
wichtigen Abschnitte der BHkidenfront äußerst kritisch, zudem war 
als letzte Reserve nur noch das halbe II. Bataillon des Infanterie- 
Regiments H7 (6. und 7. Kompagnie) verfügbar. 
Gegen Mittag erhielt die 7. Kompagnie (Hauptmann Baron 
Vogelfang) den Befehl, im Anschlüsse an die rechts vorrückende 
% Kompagnie (Hauptmann Traun) zum Angriffe auf den in den 
Verteidigungsabschnitt eingedrungenen Gegner vorzugehen. Die 
6. Kompagnie (Oberleutnant Kopriva) und die Maschinengewehr- 
Abteilung (Hauptmann Schobert) folgten als Reserve. Nach Kassie¬ 
rung einer schmalen Bachniederung begann der schwierige Aufstieg 
auf die dichtbewaldete, stellenweise tief verschneite, vom Gegner be¬ 
setzte Höhe. 
von links feuerte eine feindliche Patrouille, Schrapnells ex¬ 
plodierten ober dem Walde. 
An einer ausgedehnten Waldblöße angelangt, erhielt meine 
Kompagnie heftiges Infanteriefeuer aus einer Entfernung von 
höchstens 300 Schritten. 
Das Gelände zum Gegner hin war ansteigend und vollkommen 
offen. Die Russen befanden sich anscheinend in Deckungen, ins- 
besonders in und nächst einer Blockhütte. Das Feuer wurde von 
meiner Kompagnie sofort erwidert. Fast gleichzeitig eröffnete die 
im Anschlüsse rechts noch im Wald befindliche Kompagnie Traun 
gegen den ihr gegenüberliegenden Feind das Feuer. 
Mit Rücksicht auf das ansteigende, stark verschneite Gelände war 
die Mannschaft meiner Kompagnie gezwungen, trotz der kurzen Ent¬ 
fernung vom Gegner knieend oder hinter Bäumen stehend zu schießen. 
Es war eine Freude, zu beobachten, wie die größtenteils zum
	        
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