Volltext: Tagebücher, Biographie und Briefwechsel des oberösterreichischen Bauernphilosophen. Erster Theil: Konrad Deubler's Lebens- und Entwicklungsgang. (1)

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Ichlußbetrachtung. 
Wir haben versucht, in der vorstehenden, chronologisch durch— 
geführten Skizze ein Bild vom Lebens- und Entwickelungsgang 
unseres „vollendeten“ Freundes zu geben, dem wir nun noch 
einige Mittheilungen folgen lassen, welche einheitlicher, als es 
in den vorstehenden, nur auf authentischen Materialien erbauten 
Abschnitten geschehen konnte, gewisse prägnante Züge des Bauern— 
philosophen zusammenfassen. Werfen wir zunächst einen Rückblick 
auf die naturwissenschaftlich-materialistische Charakterentwickelung 
unseres Helden. 
In dem Knaben Konrad — noch ehe er Jüngling zu 
nennen — begegnet uns ein schwärmerisch veranlagter, gefühl— 
voller und doch sehr intelligenter Junge, der nicht allein gern 
in Feld und Wald herumstreift, sondern auch in stillen Winkeln 
lesend über Büchern sitzt. Das ist das Gegebene, aus welchem 
sich der nachmalige Bauernphilosoph unter den ihn bestimmen— 
den Verhältnissen naturnothwendig entwickeln mußte. 
Dieser Knabe ist als Kind lutherischer, braver und schlichter 
Eltern selbstverständlich gottgläubig; er lernt unter der Leitung 
seiner geliebten Großmutter den christlichen Katechismus und 
eine Menge von Bibelsprüchen, die ihm gelegentlich auch in der 
Schule auf weniger liebevolle Weise, als dies zu Hause geschah, 
mit dem Haselstock zu Gemüth geführt werden. Von dem 
christlichen Sinn seiner Mutter und Großmutter zeugen die 
zahlreichen handschriftlichen Aufzeichnungen, welche jene hinter—
	        
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