Volltext: Die österreichisch-ungarischen Dokumente zum Kriegsausbruch

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Graf Szécsen an Grafen Berchtold 
Telegramm Nr. 144 Paris, den 31. Juli 1914 
Aufg. 12 Uhr 10 M. p. m. 
Eingetr. 9 Uhr •/. a. m. 1 ./8. 
Chiffre 
Erhalten Euer Exzellenz Telegramm Nr. 181 vom 31. d. M.1 
und Inhalt sofort Herrn Berthelot mitgeteilt, da Ministerpräsident 
nicht erreichbar. 
Derselbe nahm Mitteilung zur Kenntnis und äußerte persönliche 
Ansicht, daß die serbische Frage angesichts heutiger deutscher 
Demarche2 ganz in den Hintergrund trete. 
Werde trachten, unsere entgegenkommende und von russischer 
Seite scheinbar hier totgeschwiegene Haltung tunlichst bekanntzu¬ 
machen. 
Soeben wurde Deputierter Jaurès ermordet, angeblich von einem 
Royalisten. 
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Graf Berchtold an die |k. u. k. Botschafter in London, Berlin 
und Petersburg8 
Wien, den 31. Juli 1914 
Chiffr. 3 Uhr 45 M. a. m. 1./8. 
Adresse: 
1. Graf Mensdorff in London, Nr. 194, 
2. Graf Szôgyény in Berlin, Nr. 308, 
3. Graf Szápáry in Petersburg, Nr. 208. 
Geheim 
1—3 
Herr von Tschirschky hat gestern hier im Auftrage des Reichs¬ 
kanzlers Mitteilung über eine Unterredung zwischen Sir E. Grey 
und Fürst Lichnowsky gemacht, in der der englische Staatssekretär 
dem deutschen Botschafter das Nachfolgende eröffnete: 
»Sazonow habe die englische Regierung wissen lassen, daß er 
nach der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien nicht mehr 
1 Siehe III, Nr. 62. 
2 Siehe III, Nr. 63. 
3 Vgl. die Fassung im Österreichisch-ungarischen Rotbuch, Nr. 51.
	        
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