Volltext: Inviertel und Mondseeland

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II. Der Rotgau. 
Den Umfang des Rotgaus haben nacheinander Lang1 und 
Buchner2 zu bestimmen versucht, Graf Hundt3 ist einer Detail¬ 
frage näher getreten, ich selbst habe darüber, soweit es der¬ 
zeitigen oberösterreichischen Boden betrifft, im J. 1867/684 ge¬ 
handelt und im Gegensatze zu den beiden ersteren, welche den 
Instrom als Gaugrenze ansahen, den, wie ich glaube; überzeu¬ 
genden Nachweis geführt, daß der Rotahgau den In überschrit¬ 
ten, im Norden an die Donau und im Osten bis an die Roten- 
sala, d. h. bis an die Markungen des Traungaus sich erstreckt 
habe. Was die Südgrenze gegen den Matiggau anbelangt, so 
glaubte ich mit Rücksicht auf das scheinbare Alter der gemein¬ 
samen Grenze der Landgerichte Schärding und Ried diese für 
die Gaugrenze diesseits des In annehmen zu dürfen. Sie hätte 
demnach am In zwischen Obernberg und Reichersberg begon¬ 
nen, die Pfarren Münsteuer und Ort eingeschlossen, wäre ober¬ 
halb St. Martin auf den Antiesenbach getröffen, hätte diesen bis 
Utzenaich verfolgt, von welchem Punkte an die Grenzen der 
jetzigen Pf. Utzenaich, dann der Pfarren Antrichsfurt und Tais- 
kirchen auch die Gauvermarkung dargestellt hätten. 
Dieser Ansicht ist Lamprecht in seiner Spezialkarte des 
Matiggaus, unter Verzicht auf seine frühere Meinung, Menke 
in Blatt 36 von Spruners hist. Handatlas 3. Auflage, mit der 
Änderung beigetreten, daß er die Ortlichkeit Ostarunaha von 
903 auf Osternach, Pf. Ort, bezog und demnach den ganzen 
Osternacher Bach zur nassen Grenze zwischen beiden Gauen 
machte. 
Da ich schon bei Verfassung der Erläuterungen5 zur 
Überzeugung gekommen war, daß das Landgericht Ried — 
das in den verschiedenen Teilungsverträgen bis über das 
J. 1332 hinaus nicht genannt wird — erst spät, vielleicht erst 
nach der Vereinigung von ganz Bayern unter Kaiser Ludwig 
nach dem Tode Herzogs Johann von Niederbayern (20. Dezem- 
1 Baierns Gauen I. 137, 138. 
2 Bairische Geschichte, Dokumentenband II. 45, 
3 Rotgau und Quinzin- und Isengau in den Abhandl. der hist. Kl. der 
Münchner Akademie XIII. 45, 46. 
4 Peuerbach S. 58—62. 6 S, 23 Sp. 2.
	        
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