Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Allgemeine militärische Lage. 
Die russische Dampfwalze rollte inzwischen langsam, aber unaufhaltsam vorwärts^ 
Alle Anzeichen ließen auf einen kraftvollen Stoß gegen das reiche Industriegebiet Deutschlands^ 
gegen Schlesien schließen. Diesen aufzuhalten, mußte daher das nächste Ziel der Ver¬ 
bündeten sein. 
Schon während des Rückzuges der Verbündeten wurde eine Umgruppierung eingeleitet. 
Die 9. deutsche Armee wurde nach Nordost verschoben, um dem Nordflügel der russischen 
Massen in die Flanke zu fallen. Vor die Mitte kam die ö.-n. 2. Armee zu stehen. An sie 
schloß sich die deutsche Armeegruppe Woyrsch und die 1. ö.-u. Armee (Daukl) au. Die 
4. ö.-u. Armee (Erzherzog Josef Ferdinand) sollte aus dem Räume Kraka u 
gegen den Südflügel des russischen Kolosses vorstoßen. 
Im Räume von der Weichsel bis zu den Karpathen stand nur das ö.-u. IX Korps- 
(2 j u h i c i c), während den Karpathenschutz die 3. ö.-u. Armee (Boroevic) und die Gruppe 
des General der Kavallerie Pflanzer - B a l t i n übernahmen. 
So blieben zum Schutze Galiziens und Ungarns eigentlich nur verhältnismäßig schwache 
ö.-u. Kräfte zurück. Die Hauptkraft stellte sich wieder dem deutschen Bundesgenossen zur Ber- 
fügung, um den Vorstoß gegen sein Industriegebiet abzuwenden. 
Die Bereitstellung der 4. Armee war am 12. November durchgeführt. Das XIV. Korps- 
des Feldmarschalleutnant Roth (3. und 8. Jnfanterie-Truppendivision) stand zwischen N i e- 
polomice und P o d g o r z e, das VI. Korps (Feldmarschalleutnant A r z von Strauße n- 
bürg), bestehend aus der 27. Jnfanterie-Truppendivision und 39. Honvedinfanterie-Trnppen- 
division zwischen Krakau und Skawina. Als Armeereserve hinter dem rechten Flügel 
versammelte sich östlich Wielicka die 15. Jnfanterie-Truppendivision und die 13. Land- 
sturm-Jnfanterie-Trnppendivision. 
Die deutsche 9. Armee hatte schon am 11. November den Vormarsch aus ihren 
Stellungen begonnen und war gegen die russische 1. Armee in der Richtung Plock und 
Kntno vorgestoßen. Die Russeu sahen sich daher veranlaßt, mit beträchtlichen Kräften nach 
Norden abzuschwenken, um ihrer bedrängten Armee zu Hilfe zu kommen. 
Mit ihrem Südflügel aber gingen sie langsam und vorsichtig in westlicher Richtung 
weiter. 
Um ihnen nicht Gelegenheit zu geben, noch mehr Kräfte nach Norden abzuziehen, mußte 
der Flankenstoß der 4. Armee schon am 16. November angesetzt werden. 
# tziezu sollte Feldmarschalleutnant Roth (XIV Korps) °längs der Straße nach Pros- 
z ö w i c e, Feldmarschalleutnant Arz v. S t r a u ß e n b n r g (VI. Korps) nach S l o m n i k i 
an die S z i e n i a w a vorstoßen. 
Aus diesem Flankenstoß der 4. Armee, der den linken Flügel der 9. russischen Armee 
traf, entwickelte sich die Schlacht bei K r a k a n, an der die Truppen des XIV. Korps rühm- 
vollen Anteil nahmen. 
a). Vorrückung bis zur Höhe Trig. 266 südlich Wasow vom 
13. bis 17. November. 
15. November. Während des Aufenthaltes im Räume Niepolomiee 
blieb das Regiment teils in Ruhestellung, teils stand es als Weichselsicherung in 
Verwendung. 
Die Russen waren hinter einer geschlossenen Vorpostenlinie in der Gegeud 
S z a r b i a, Wierzbno, Biorkow Dz, von Patrouillen festgestellt worden. 
Am 15. November um 10 Uhr abends wurde der Vormarschbefehl aus- 
gegeben. Die 8. Division hatte sich sogleich in mehreren Kolonnen nach Westcu 
in Marsch zu setzen. Das Regiment blieb auch weiter im Verbände der- 
96. Jnfanteriebrigade.
	        
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