Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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wurde der Marsch unentwegt fortgesetzt. Die anfangs gute Straße ging aber 
bald in einen Saumweg über, der schließlich auch für Tragtiere unpassierbar 
wurde uud dann ganz aufhörte. Um aber auftragsgemäß den N i z k i V r h 
ehestens zu erreichen, führte Hauptmann Schemfil die 13., 16. und zwei Züge 
der 14. Feldkompagnie hangabwärts, dann den Rio Bianeo-Bach überschreitend 
nach U e c e a weiter. Die 15. Feldkompagnie (Hauptmann Baron W e r d t), 
der Rest der 14. und die Maschinengewehrkompagnie 4 (Oberleutnant i. d. Res. 
B i st r i t s ch a n), ferners die technische Jägerkompagnie und das Bataillon 
II/JR. 14 waren durch die Beschießung vom Monte C a a l aufgehalteu worden 
und marschierten, da bereits Dunkelheit eingetreten war, ins italienische Lager 
zurück, von wo aus ein Weg nach 11 c c e a führte. 
Oberst N ü r n b e r g e r hatte während des Marsches um 6 Uhr 45 nachm. 
. vom Brigadekommando den Auftrag erhalten, mit dem Bataillon IV/JR. 14 und 
der Stnrmkompagnie des Regiments den Monte C a a l zu nehmen. Das 
Bataillon Hauptmann S ch e m f i l sollte diesen Angriff gegen Cra. T a p o l - 
zerm i—N izki V r h—P. d i Tanamea sichern. Wegen der körperlichen 
Ermüdung war der N i z k i B r h (1242 m) nur durch eine Kompagnie mit 
abgelegtem Gepäck zu ersteigen. Zu diesem Angriff mit einer größeren Kraft 
kam es jedoch nicht, da die Sturmkompagnie selbsttätig den Berg erstürmte. 
4.) Gefechte am 25., 27. und 28. Oktober 1917. 
g) Einnahme des Monte Caal durch die 
Sturmkompagnie am 2 5. Oktober. 
Während die Stnrmkompagnie als rechte Flankendeckung des 4. Feld- 
bataillons am Wege nördlich des U c c e a - Baches vormarschierte, überraschte ihre 
Vorpatrouille unter Führung des Leutnants i. d. Res. O l b r i ch in einer Schlucht 
eine italienische Halbkompagnie, vermutlich eine Nachhut, von welcher 2 Offiziere 
und 76 Mann gefangengenommen wurden. Die Abteilung dürfte den Truppen 
der 50. Division angehört haben. Als die Kompagnie später bei der Finanzwach- 
kaserne anlangte, begann eben vom Monte Caal her die Beschießung der am 
jenseitigen Hange marschierenden Kolonne Hauptmann S ch e m s i l. Initiativ 
entschloß sich der Kommandant der Stnrmkompagnie, Oberleutnant i. d. Res. 
Schäfer, bevor noch der Angriffsbefehl des Regimentskommandos einge- 
troffen war, den Monte Caal anzugreifen, zu nehmen und hiedurch die feind- 
liche Artillerie von der Beschießung abzulenken. Er befahl dem zweiten Zug, 
Leutnant i. d. Res. O l b r i ch, von Westen, dem ersten Zug, Leutnant F i tz t u m, 
von Süden her anzugreifen. Ein Handmafchinengewehrschwarm und ein Hoch- 
gebirgszug (Fähnrich i. d. Res. Mayer II) hatte die Reserve zu bilden. Um 
unbemerkt so nahe als möglich heranzukommen, sollte tunlichst kein Feuergefecht 
geführt werden. Die Vorrückung begann. Trotzdem vorgeschobene italienische 
Feldwachen die anrückenden Züge bald entdeckten und unter Feuer nahmen, 
kamen die Angriffsgruppen in unaufhaltsamen Vorgehen doch recht nahe an 
die feindliche Stellung heran. Besonders dem Zug des Leutnants O l b r i ch 
und einer Patrouille unter Fähnrich Mayer II gelang es, sich bis auf Hand- 
granatenwurf zu nähern. Der-steile, dicht mit Buschwerk bedeckte Hang, die vielen 
Felsabstürze hatten die Vorrückung sehr schwierig und ermüdend gestaltet. Viele 
Leute mußten erschöpft zurückbleiben, nur eine geringe Zahl war bis zur feind- 
lichen Stellung herangekommen. Trotz dieser Minderzahl entschlossen sich Leut- 
uant Olbrieh und Fähnrich Mayer II zum Angriff: Nach einer Hand- 
granatensalve stürmten sie vor und warfen die Italiener im Handgemenge aus 
der ersten und bald darauf aus der zweien Stellung hinaus. Bei diesem kühnen,
	        
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