Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Schon in den Oktoberkämpfen des Jahres 1915 machte der Gegner sich 
zum erstenmale aus dieser Stellung unangenehm fühlbar. Eine italienische 
Patrouille nistete sich dort hinter Felsblöcken ein und wirkte mit flankierendem 
Feuer gegen die damals an vielen Stellen kaum einen halben Meter tiefen Gräben 
der V o n b a n k - Stellung. Das feindliche Felsband in der Hand der Italiener 
kostete ihren Verteidigern mehr Opfer als die Abwehr sämtlicher italienischen 
Massenstürme. 
Zahlreiche, eigenerseits bereits Ende des Jahres 1915 und Anfang 1916 
unternommene Versuche, durch abgeseilte Bergführer mit Handgranaten dem 
Feinde beizukommen oder durch mächtige mit Artillerie-, Minenwerfer- und 
Jnfanteriefener kombinierte Unternehmungen ihn zu vernichten, scheiterten, trotz- 
dem ein großer Teil der italienischen Besatzung hiebet zugrunde ging. Die Ursache 
lag hauptsächlichst darin, daß es wegen des allseits steilen Felsabfalles unmöglich 
war, die italienische Stellung zu besetzen und sie in der Folge auch zu halten. 
Um Schutz vor immer wiederkehrenden Angriffen zu finden, betrieben die 
Italiener mit größter Zähigkeit und Tatkraft den Ausbau ihrer Felsband- 
Stellung. Sie bohrten zahlreiche Kavernen, in welchen sie vor einem konzentrischen 
Artilleriefeuer sicher waren und verstärkten die Besatzung nach dem Grade des 
Ausbaues der Stellung bald auf eine ganze Alpinikompagnie. 
Vor der Sprengung war das italienische Felsband ein vorzüglich aus- 
gebautes Stellungssystem, in welchem man zwei deutlich sichtbare Anlagen 
unterscheiden konnte. Jede für sich war stark genug, sich selbst zu halten, falls 
die eine oder andere verlorengegangen wäre. 
Der eigenen Stellung zunächst gelegen und für sie am gefährlichsten war 
das italienische Werk in der Lagaznoi - Wand und daran anschließend im 
sogenannten „S t r e b e st e i n". 
Der S t r e b e st e i n, eine in der Lagazuoiwand sich freierhebende 
Felszacke von etwa 39 Meter Höhe und 18 Meter Basis barg Galerien in 
mehreren Etagen und war mit einem Gebirgsgeschütz und einem Maschinen¬ 
gewehr armiert. Diese Bestückung wirkte sehr unangenehm gegen die L a g a z u o i- 
Das 3. Regiment 1914—18.
	        
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