Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Bei der Hauptverteidigungslinie aber machte sich auch in den nächsten Tagen 
ein Vorrücken der Italiener nicht fühlbar. Sie waren bisher nirgends auf Schuß- 
weite herangekommen. 
Am 29. Mai konnte endlich der erste Schuß von der Biaena - Batterie 
gegen eine bei Besagno am Brentonico - Plateau postierte italienische 
Feldwache abgegeben werden. 
Da am 3v. Mai nach verläßlichen Meldungen der Ort Brentonico vom 
Feinde frei war und nur ab und zu italienische Patrouillen dorthin kamen, rückte 
das bereits eingezogene Detachement Oberleutnant E e ch e r nochmals auf die 
Höhe 912 ab. 
Am 3. Juni wurde bekanntgegeben, daß V a l m o r b i a, M a t a s o n e 
und P a s u b i o in Händen der Italiener sei. Alle diese Punkte besetzten sie ohne 
einen Widerstand seitens der österr.-ung. Truppen. Als der vorgeschobene Posten 
Serravalle im Etsch - Tale ans Marco zurückverlegt wurde, kamen die 
aus Margherita nachrückenden italienischen Abteilungen in das Feuer der 
F a e - Artillerie und fluteten zurück. 
Über die Stärke des Gegners und seine Gruppierung ließ sich aus Aussagen 
zahlreicher Überläufer ein ziemlich verläßliches Bild bilden. 
Sonach war die Lage am 8. Juni wie folgt: 
Von feindlichen Abteilungen über die Stärke einer Halbkompagnie waren 
besetzt: 
A l t i s s i m o — Corona del Bes — St. Valentina — Poste - 
m one — Vignola — St. Margherita — Serravalle — C o n i 
Zugna — Matasone — Valmorbia — Monte S p i l — Mga. Che - 
serle — Col Santo — Campo Biso — Mga. Bisorte — Bor - 
cola - Paß. 
An italienischer Artillerie war festgestellt: 
Auf Vignola — Matafone — Monte Spil — und C o l s a n t o 
Gebirgsartillerie, im E t s ch - Tale Gebirgs- und Feldartillerie. 
An Truppenkörpern war konstatiert: 
Am Plateau von Brentonico Alpini, im Etsch-Tale das JR. 113, 
auf der C o n i Zugna und am P a s u b i o Alpini, in der V a l a r f a das 
JR. 80. 
Auch in den folgenden Wochen rückten die Italiener nicht weiter vor. Erst 
am 22. Juni marschierte eine italienische Abteilung in Kompagniestärke in Bren¬ 
tonico ein. 
Der . Feind beschränkte sich auf den Ausbau seiner Stellungen und legte 
Straßen und Lagerplätze an. Er hatte sich nirgends an die Stellungen des Grenz- 
abschnittes herangewagt. So kam es, daß bis zum Abmärsche des Bataillons aus- 
dem Räume Fae kein Zusammenstoß erfolgt war. 
Der Abmarfchbefehl traf um 2 Uhr nachmittags des 31. Juli beim Bataillon 
ein. Es wurde vom 11/37 Reservebataillon abgelöst, in Villa Lagarina 
einwaggoniert und an die I s o n z o s r o n t verschoben. Dort langte es am 
3. August iuPravcina bei G ö r z ein und marschierte in den Kantonierungs- 
räum des Regiments nach S e l o, wo es zur Ausfüllung der Stände der anderen 
Kompagnien einen Teil seiner Mannschaft abgeben mußte und aus dem übrigen 
Teil das 3. Feldbataillon wieder aufstellte. 
Da eine große Anzahl von Cholerafällen im Regiments aufgetreten war, 
mußte es, wie die anderen Feldbataillone des Regiments in R o a n a Freilager 
beziehen. Nach dem Erlöschen der Epidemie, die bis 15. September dauerte, wurde 
der Bataillonsstab mit der 10. und 12. Feldkompagnie und der MGA. 3 nach 
M a l o v c e , die 9. und 11. Feldkompagnie nach R o a n a verlegt.
	        
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