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Die beiden Patrouillen marschierten um 2 Uhr 15 früh des 1. März aus
der Stellung ab. Die rechte mußte nach kurzer Zeit umkehren, da der hohe Schnee
den Weg ungangbar machte. Die linke (Kommandant Fähnrich M i k o s ch mit
7 Jägern) traversierte unter Überwindung außerordentlicher Schwierigkeiten den
teils meterhoch verwehten, teils völlig vereisten Hang in die Tiefe. .Ohne -von
den Italienern bemerkt zu werden, langte die Patrouille um 5 Uhr früh beim
Zugangswege zur italienischen Tiefenstelluug an uud befand sich völlig im Rücken
des Feindes. Nach Passierung eines Deponierungsortes für technisches Material
(spanische Reiter, Werkzeuge etc.) stieß die Patrouille auf einen Unterstand, in
welchem Fähnrich M i k v s ch schlafende Italiener wahrnahm. An einer außen
aufgehängten Bluse wurde die Zugehörigkeit zum italienischen JR. 62 konstatiert.
Fähnrich M i k o s ch, Zugsführer T s ch a n n und Jäger P n ch a r leuchteten mit
Taschenlampen in den Unterstand und forderten die erwachenden Italiener in
ihrer Sprache zur Übergabe auf. Die Nutzlosigkeit eines Widerstandes einsehend
- hoben bald alle zum Zeichen der Übergabe die Hände. Nur ein Leutnant schob
sich zur Tür, stieß gellende Alarmrufe aus uud wurde sofort durch einen
Revolverschuß des Fähnrich Mi k o fch unschädlich gemacht. Die Alarmrufe und
der Schuß hatten aber die Insassen eines in unmittelbarer Nähe befindlichen und
bisher unbemerkt gebliebenen Unterstandes geweckt. Sie drohten der Patrouille
den Rückzug abzuschneiden. Nun zeigte sich die Selbsttätigkeit und Tapferkeit der
Jäger als Einzelnkämpfer. Rasch wurden in den Unterstand 3 Hand-
granaten geworfen, die in dem engen Räume eine verheerende Wirkung
ausübten. Mit weiteren Handgranatenwürfen wurden die aus dem zweiten
Unterstande stürmenden Italiener abgewehrt. Die so entstandene Verwirrung
ausnützend, trat die Patrouille den äußerst schwierigen Rückzug an.
Sie mußte sich anfangs noch hinter der italienischen Linie zurückziehen und konnte
auch später den Weg nicht auf der beabsichtigten kürzeren und bequemeren Linie
zum „gespaltenen Felsen" nehmen, da er in heftigem feindlichen Infanterie- und
Maschinengewehrfeuer lag. Fähnrich M i k o f ch verlor jedoch die Geistesgegen-
wart nicht, schlug den höhergelegenen Weg ein und brachte mit großer Tatkraft
die erschöpfte Patrouille ohne Verlust zurück. Sämtliche Maschinengewehre der
Maschinengewehrabteilung LJR. 27 hatten auf den Gefechtslärm hin alle italie-
nifchen Zugangswege unter Feuer genommen und hiedurch der Patrouille deu
Rückzug wesentlich erleichtert.