Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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B) Kämpfe im Regimentsabschnitt in der Zeit 
vom Anfang Dezember 1915 bis Mitte März 
1916. 
Im Monate Dezember stellten die Italiener die Angriffstätigkeit ein. Nur 
gegen die Kampfgruppe C o l bi Sana begann schon am 7. Dezember wieder 
eine heftige Artilleriebeschießung, die sich in der Folge trotz des abgegebenen Ver- 
geltnngsfeners öfters wiederholte. 
Damit die längere Zeit in Stellung befindlichen Abteilungen auch Gelegen- 
heit zur Erholung hätten, wurde eine turnusweise Ablösung eingeleitet. So 
löste z. B. das V/2. TJR. das eigene 2. Feldbataillon am 11. und 12. Dezember 
ab. Von letzterem standen damals zwei Kompagnien in der Sief- Sattel- 
stellnng, je eine Kompagnie im Reserveverhältnis auf Alpenrose und hinter 
dem Sief - Sattel. 
Mitte Dezember versuchten die Italiener nochmals, durch einen heftigen 
Angriff den Col di Lana in ihre Hand zu bekommen. Die Stellungen des 
Col di Lana — Sief-Abschnittes hielt damals das II/Ldsch. 3 (Oberst 
Busch) besetzt; auf der Col di L au a-Spitze selbst stand die 6. Landes- 
schützen-Kompagnie unter Oberleutnant V o i t l. 
Nach einer zweitägigen Beschießung aus allen Kalibern, die dem stärksten 
Zerstörnngsseuer im Oktober an Intensität nicht nachstand, waren sämtliche 
Kamps- und Laufgräben, ferners auch die Unterstände stark zerstört. Das 
Artilleriefeuer wirkte hauptsächlichst aus dem Räume Castello - Wald, Monte 
P o r e, C o l T o ront und O r n e l l a. Die eigenen Verluste betrugen 6 Tote 
und 14 Verwundete. 
Am 16. Dezember um 6 Uhr 30 früh begann der Jnfanterieangriff Haupt- 
sächlichst aus de.r Richtung Monte A g a i und ehemalige Felsenwache. Mit 
Schneemänteln und Schneehauben bekleidet krochen die Italiener langsam von 
Granatloch zu Granatloch, bis sie ganz nahe an die zerstörten Drahthindernisse 
herangekommen waren. Die Stärke der Angriffsgruppen wurde auf insgesamt 
2 bis 3 Kompagnien geschätzt. Weiter aber als bis zu den Hindernissen kam der 
Feind nicht. Dort geboten ihm das Feuer der Stellungs-Maschinengewehre, des 
Infanteriegeschützes und auch der Artillerie aus dem Räume C h e r z und Val - 
p a r o l a Halt. Die Nutzlosigkeit des Angriffes einsehend zog sich um 9 Uhr 
vormittags zuerst eine kompagniestarke Gruppe und um 3 Uhr nachmittags der 
Rest der Italiener in die Ausgangsstellung zurück. 
Mit diesem Angriffe auf die Spitzenstellung setzte gleichzeitig ein 
solcher gegen die Col di Lana-Hang - Stellung ein. Die dort vorgehende 
Alpinikompagnie hielt jedoch gleichfalls dem Abwehrfeuer der Maschinengewehre 
nicht stand und zog sich sehr bald in ihre Kampfgräben zurück. 
Die Verluste der Besatzung betrugen: 1 Oberleutnant tot, 1 Leutnant und 
1 Kadettaspirant verwundet; von der Mannschaft 14 tot, 19 schwer- und 49 leicht- 
verwundet; von den Sappeuren 2 tot, 3 schwer- und 2 leichtverwundet; von der 
Bedienung des Infanteriegeschützes 1 Mann schwer-, 1 Kadettaspirant und 1 Mann 
leichtverwundet. 
Nach diesem Mißerfolg war den Italienern für die nächste Zeit jeder An- 
griffsversnch verleidet.
	        
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