Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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b) Gefechte bei Korzmiu—Wasilow (Feuertaufe) und bei 
Telatyu (28. August bis 1. September). 
Da der Marsch in nördlicher Richtung in den Bereitstellungsraum der achten 
Division bei Domaszow fortgesetzt werden mußte, konnte trotz starker Er- 
müdung und Abspannung nur eine kurze Rast gehalten werden. 
Man war bereits an der Sumpfniederung der S o l o k i j a angelangt, 
nördlich welcher der Zusammenstoß mit den Russen zu erwarten war. Patrouillen, 
die zur Erkundung der Sumpfzone entsendet waren, meldeten ihre Passierbarkeit 
zwischen O st o b u z und S t a j e. 
Nuu erließ das 96. Brigadekommando den Vorrücknngsbefehl. Das 
3. Regiment hatte S t a j e, das 4. K o r c z o w, beide Orte nördlich der Niederung 
zu erreichen. 
Oberst V o n b a n k gruppierte das Regiment südlich O st o b u z und wies 
dem 1.Feldbataillon zur Vorrückung den Raum östlich, dem 3. Feldbataillon 
den westlich des Weges D o m a s z o w - O st o b u z zu. Die Bewegung wurde 
sofort angetreten. Ohne feindliche Einwirkung erreichten beide Bataillone mit 
dem 2. Feldbataillon hinter der Mitte deu Ort S t a j e und bezogen auf den 
Höhen nördlich desselben eine Bereitschaftsstellung mit dem 1. Feldbataillon am 
linken Flügel südlich des Waldes D a b r o w a, mit dem 3. in der Mitte und 
dem 2.am rechten Flügel. 
Der Übergang über die S o l o k i j a war somit in Besitz genommen. 
Jir dieser Situation erwartete das Regiment den weiteren Vorrückungs- 
befehl, als um 1.30 Uhr nachmittags in kurzer Folge Granaten leichter Feld- 
geschütze vor und hinter dem 1. Feldbataillon einschlugen. Bald darauf jagte 
auch schon der Regimentsadjutant Hauptmann Oberndorfer heran und 
überbrachte den Befehl, das Bataillon habe sofort den Platz zu räumen und sich 
im Orte zu decken. Bevor jedoch die hiezu nötigen Anordnungen erlassen werden 
konnten, gingen mehrere Schrapnellagen auf das noch in entwickelter Linie 
rastende Bataillon nieder. 
Nun eilte alles im Laufschritt den Hang hinunter in den Ort S t a j e. 
Doch das Unglück war bereits geschehen. Die 3. uud 4. Feldkompagnie hatten 
den Verlust von sechs Verwundeten zu beklageu. Nachher stellte sich heraus, daß 
eine Batterie einer Honvedinfanterietruppendivision das Bataillon für russische 
Infanterie angesehen und nur allzugut unter Feuer genommen hatte. Die durch 
den Feuerüberfall in Verwirrung geratenen Verbände wurden rasch geordnet 
und eben sollte aus vorgefahrenen Fahrküchen mit der Verteilung der Ver- 
pflegung begonnen werden, als der Angriffsbefehl eintraf. 
Um dem links benachbarten, bereits im heftigen Kampfe stehenden VI. Korps 
Unterstützung zu gewähren, hatte das XIV. Korpskommando den allgemeinen 
Angriff angeordnet. Im Verlaufe des sich nun entspinnenden Einleitungskampfes 
erhielt das Regiment die Feuertaufe. 
Es war eine ernste und feierliche Stunde, als der Regimentskommandant 
Oberst V o n b a n k die Bataillonskommandanten versammelte, den Angriffs- 
befehl erteilte und jedem, wie zum Abschiede, stumm die Hand drückte. 
Das 2. Feldbataillon (Major Bauer Franz) hatte um 2 Uhr 30 nach- 
mittags in der Richtung über den Westteil des Ortes Machnowek auf 
W a s i l o w die Vorrückung zu beginnen. Es passierte mit der 5. Feldkompagnie 
^Hauptmann Br. B u s s ch e) und der 8. (Hauptmann R. von Schirnböck) 
im ersten Treffen, der 6. (Hauptmann E y m u t h) und der 7. (Hauptmann 
Marbach im zweiten Treffen um 2 Uhr 45 nachmittags den Westteil des südlich
	        
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