Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Einleitung. 
Nachdem Italien am 23. Mai 1915 an Österreich-Ungarn, seinen Bundes- 
genossen im Dreibunde, den Krieg erklärt hatte, war es der sehnlichste Wunsch 
der vier Kaiserjägerregimenter, an der Verteidigung der engeren Heimat Tirol 
teilnehmen zu können. Den wiederholten Bitten derselben, vom russischen 
auf den italienischen Kriegsschauplatz verlegt zu werden, konnte anfangs aus 
operativen Gründen nicht willfahrt werden. 
Als aber später nach der großen Durchbruchsschlacht T a r n o w—G orlice 
der Siegeslauf der ö.-u. Armee beendet war, wurde der Wunsch der Kaiserjäger 
zum Teil erfüllt und sie vorerst an die I s o n z o - Front verschoben. 
Das 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger konnte jedoch dort an den Kämpfen 
nicht teilnehmen. Es mußte wegen der um sich greifenden Choleraepidemie im 
Lager R o a n a kontumaziert werden. Erst im Herbste hatte es an der 
Dolomitenfront Gelegenheit, die heimatliche Erde zu verteidigen. 
Nach der Kriegserklärung Italiens standen der ö.-u. Heeresleitung znr 
Abwehr des neuen Feindes nur schwache Kräfte zur Verfügung. Im besonderen 
lag an der Tirolergrenze eine verhältnismäßig Phr geringe Truppenkraft, 
bestehend aus Formationen älterer und minderausgebildeter Mannschaft, Land- 
stürm- und Standschützenabteilungen und auch vereinzelte Marschformationen der 
Feldtruppen. 
Die Tiroler Verteidigungsfront war folgend eingeteilt: 
Westfront: 
die 53. Halbbrigade (Kommandant Oberst H r a d e z n i) im Räume des 
S t i l f,s e r j o ch e s, 
die 54. Halbbrigade (Kommandant Generalmajor Georgi) im Räume des 
T o n a l e, 
die 50. Halbbrigade (Kommandant Oberst Spiegel) im Räume 
Adamello — Judikari e n. 
Südfro u t : 
die Festung Riva mit ihrer Besatzung (Kommandant Gmjr. Schießer), 
die 181. Jnsanterie-Brigade (Gmjr. v. Englert) vom Etschtale bis ins 
Terragnolotal. 
S ü d o st fr o n t : 
die 51. Halbbrigade (Kommandant Gmjr. v. Verdroß) am Plateau von 
F o I g a r i a, 
die 22. Halbbrigade (Kommandant Oberst G r ö s ch l) bis zur K r e u z s p i tz e, 
die übrige Grenze bis in den Raum L i enz stand unter Kommando des Kom- 
Mandanten des deutschen Alpenkorps, General Kr äfft 
von D e l m e n f i n g e n. 
In seinem Bereiche waren nebst den vollwertigen Truppen des deutschen 
Alpenkorps auch österreichische Landsturm- und Standschützenbataillone eingeteilt. 
Als dann im Herbste des Jahres 1915 das deutsche Alpenkorps abgelöst 
wurde, traten unter anderen Feldformationen auch die Kaiserjägerregimenter an 
seine Stelle. 
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