Volltext: Das k. u. k. 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger im Weltkriege 1914 - 1918

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Allgemeine militärische Lage. 
Durch den Flankenstoß der Deutschen im Norden und den der ö.-n. Armee aus dem 
Räume Krakau war wohl die russische Dampfwalze zum Stehen gekommen. 
Südlich Krakau aber mußte das XI. Korps (FMZ. Ljubicic), das später durch das' 
XVII. Korps (Kritek) verstärkt wurde, vor russischer Übermacht langsam zurückweichen. 
Gleichzeitig begann die 8. russische Armee Brussilo w die ö.-u. 3. Armee (B o r e o v i c), 
der der Karpathenschutz oblag, anzugreifen und deren linke Flanke bis B a r t f a zurück- 
zudrängen. Zwischen dieser und deu Kräften südlich Krakau (L j u b i c i c) eröffnete sich 
eine Lücke, die ehestens Gegenmaßregel forderte. 
Das AOK. entschloß sich daher, die 4. Armee (Erzherzog Josef Ferdinan d) 
aus der Front zu ziehen, sie — verstärkt durch die 47. deutsche Reservedivision — im Räume 
südlich von Krakau einzusetzen und durch eine Kampsgruppe einen Stoß in die Südflnnke 
der dort stehenden russischen Armee zu führen. 
Die Stoßgruppe sollte aus dem XIV. Korps (3. und 8. Division), der 13. Landwehr- 
division und der 47. deutschen Reservedivision (Generalleutnant von Besser) bestehen. Ihr 
wurde am 30. November uoch die 6. KTD. und die 11. HvKD.^) unterstellt. Das Kommaudo 
der Stoßgruppe wurde dem Kommandanten des XIV. Korps FML. Roth Josef übertragen. 
Die südlich der Weichsel (Krakau) operierende Armeegruppe FMZ. L j u b i c i c und 
die an diese südlich anschließende Gruppe FML. Frh. von N a g y, ferners die Stoßgrnppe 
FML. Roth wurden der 4. Armee unterstellt. 
Unter möglichster Geheimhaltung uud mit überraschender Schnelligkeit sollte der Auf- 
marsch im Räume Tymbark - Mszana Dl. erfolgen und von dort der Vorstoß mit 
starkem rechten Flügel nordöstlich L a p a n o w vorbei nach B o ch n i a geführt werden. 
Der Abtransport der Truppen von Krakau begann am 28. und 29. November. Der' 
Gefechtsstand der Truppen der Gruppe FML. Roth war durch die Kämpfe bei Krakau sehr 
geschwächt, nur die deutsche Reservedivision hatte vollen Stand. 
a) Bahntransport des Regimentes, Aufmarsch und Vorrückung 
bis Zbydniow (30. November bis 4. Dezember). 
Am 29. November wurde mit Divisionsabsertiguug (op. Nr. 133) der Befehl 
für die Jnstraudierung ab Krakau bekanntgegeben und das Regiment für den 
3t). November 5 Uhr früh zur Einwaggonieruug am Bahnhofe stellig gemacht. 
Nach zehnstündiger Fahrt langte es in Ch a b o w k a ein, waggonierte aus 
und nächtigte in S k a w a. 
Am nächsten Tage (1. Dezember) Marsch bis Zaryte und R a b a N i s -- 
znia, dortselbst Nächtigung. 
Von den Russen war festgestellt, daß sie mit einer Kavallerie-Trnppen- 
division im Räume Dobra - Tymbark stünden und mit einer durch zwei 
Jnsauteriebatailloue verstärkten Kavallerie-Trnppendivision von Osten her gegen 
Dobczyce im Anmärsche seien. 
Für den 2. Dezember hatte die 3. JTD. und die 11. KTD. die Aufgabe, 
über Porabka und Rugzowice vorrückend die Höhen südlich Wil- 
kowsko und östlich Dobra zu gewinnen. Die 8. JTD. sollte, wenn nötig, 
in den Kampf eingreifen, ansonsten in Mszana Dl. nächtigen. (Divisions¬ 
absertiguug op. Nr. 234 für den 2. Dezember.) Während an diesem Tage die 
Russen vor der 3. JTD. unter leichtem Geplänkel auswichen, kam die 8. mit 
ihnen überhaupt nicht in Fühlung. Das Regiment nächtigte in S l o m k a. 
*) HvKD. — Honved-Kavallerie-Truppendivision.
	        
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