Volltext: Die Reichsbefestigung Österreich-Ungarns zur Zeit Conrads von Hötzendorf (Ergänzungsheft 10 1937)

Die Landfront gegen Italien 
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Befestigungen — nie ließ dies Conrad außer acht — eine Offensive eige¬ 
ner, im Puster- und Gailtal versammelter Kräfte zu fördern. Die be¬ 
fahrbaren Kommunikationen, mit Ausnahme der in das Gader- und 
Rautal und über den Plöcken führenden, waren durch Werke gesperrt. 
Da es aber noch viele Einbruchswege für gebirgsgewandte Truppen 
gab, sollte der Bahnschutz durch mobile Kräfte und reichliche Vor¬ 
sorgen für die Wiederherstellung verstörter Strecken gewährleistet 
werden. Der Generalstabschef empfahl als Vorbereitung für die 
Offensive, die für den Aufstieg auf die Grenzhöhen wichtigen Punkte 
im Alarmierungsfalle so rasch als möglich in Besitz zu nehmen und 
zu befestigen. Hiefür waren Projekte auszuarbeiten und das Baumaterial 
bereitzuhalten. Das Fort Tre Sassi sollte durch ein bombensicheres 
Panzerwerk ersetzt, Plätzwiese, Landro und die beiden Werke im 
Sextenabschnitt verstärkt und ergänzt werden. Dies und die Befestigung 
des Plöcken blieben jedoch bloß fromme Wünsche. 
DER RAUM VOM KANALTAL BIS ZUR MEERESKÜSTE 
Hie zu Skizze 7 
Hier sollte sich der Aufmarsch der für die Offensive nach Venetien 
bestimmten österreichisch-ungarischen Hauptkraft vollziehen. Conrad 
forderte für den in den Julisehen Alpen gelegenen Abschnitt, daß der 
Aufstieg ;auf die Grenzrücken fortifikatorisch gesichert werde, für 
Flitsch eine Ergänzung durch Anlagen auf dem Svinjak. Weiter ver¬ 
langte er als defensive Maßnahme die Sperrung des So-catales am Moj- 
strovkapaß. Von der Seebachtal-Sperre ist in dem Memoire von 1907 
nicht die Rede. Hingegen wird die Notwendigkeit von Befestigungen 
bei Tolmein, S. Lucia, Görz und Monfaleone betont, um ein Vorgehen 
des Feindes gegen die Bahnausladestationen zu verhindern. Spätere Vor¬ 
schläge befaßten sich auch mit Anlagen auf dem Kolowratrücken, auf 
der Korada, dem Mt. Quarin und Mt. Medea wie auch mit Brücken¬ 
köpfen bei Görz, Gradisca und Pieris. Da aber der General,Stabschef 
die Verwirklichung solcher Anträge wegen ihrer großen Kosten be¬ 
zweifelte, wollte er sich — wie auch an anderen Orten — mit der Pro¬ 
jektverfassung und der Materialbereithaltung begnügen, auch hoffte er, 
rechtzeitig mobile Kräfte an die bedrohten Punkte bringen zu können. 
Nachträglich ist allerdings zu bedauern, daß — wie von berufener 
Seite bemerkt wurde — eine Fortsetzung der durchlaufenden Sperr¬
	        
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