Die Landfront gegen Italien 31 Befestigungen — nie ließ dies Conrad außer acht — eine Offensive eige¬ ner, im Puster- und Gailtal versammelter Kräfte zu fördern. Die be¬ fahrbaren Kommunikationen, mit Ausnahme der in das Gader- und Rautal und über den Plöcken führenden, waren durch Werke gesperrt. Da es aber noch viele Einbruchswege für gebirgsgewandte Truppen gab, sollte der Bahnschutz durch mobile Kräfte und reichliche Vor¬ sorgen für die Wiederherstellung verstörter Strecken gewährleistet werden. Der Generalstabschef empfahl als Vorbereitung für die Offensive, die für den Aufstieg auf die Grenzhöhen wichtigen Punkte im Alarmierungsfalle so rasch als möglich in Besitz zu nehmen und zu befestigen. Hiefür waren Projekte auszuarbeiten und das Baumaterial bereitzuhalten. Das Fort Tre Sassi sollte durch ein bombensicheres Panzerwerk ersetzt, Plätzwiese, Landro und die beiden Werke im Sextenabschnitt verstärkt und ergänzt werden. Dies und die Befestigung des Plöcken blieben jedoch bloß fromme Wünsche. DER RAUM VOM KANALTAL BIS ZUR MEERESKÜSTE Hie zu Skizze 7 Hier sollte sich der Aufmarsch der für die Offensive nach Venetien bestimmten österreichisch-ungarischen Hauptkraft vollziehen. Conrad forderte für den in den Julisehen Alpen gelegenen Abschnitt, daß der Aufstieg ;auf die Grenzrücken fortifikatorisch gesichert werde, für Flitsch eine Ergänzung durch Anlagen auf dem Svinjak. Weiter ver¬ langte er als defensive Maßnahme die Sperrung des So-catales am Moj- strovkapaß. Von der Seebachtal-Sperre ist in dem Memoire von 1907 nicht die Rede. Hingegen wird die Notwendigkeit von Befestigungen bei Tolmein, S. Lucia, Görz und Monfaleone betont, um ein Vorgehen des Feindes gegen die Bahnausladestationen zu verhindern. Spätere Vor¬ schläge befaßten sich auch mit Anlagen auf dem Kolowratrücken, auf der Korada, dem Mt. Quarin und Mt. Medea wie auch mit Brücken¬ köpfen bei Görz, Gradisca und Pieris. Da aber der General,Stabschef die Verwirklichung solcher Anträge wegen ihrer großen Kosten be¬ zweifelte, wollte er sich — wie auch an anderen Orten — mit der Pro¬ jektverfassung und der Materialbereithaltung begnügen, auch hoffte er, rechtzeitig mobile Kräfte an die bedrohten Punkte bringen zu können. Nachträglich ist allerdings zu bedauern, daß — wie von berufener Seite bemerkt wurde — eine Fortsetzung der durchlaufenden Sperr¬