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Befehl zur Räumung Venetiens 
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Stunde mühte sich die Heeresleitung, durch einen Waffeinstillstand einem 
Kampfe ein Ende zu setzen, der für das zerfallende habsburgische Heer 
längst seinen Sinn verloren hatte — allerdings aber nicht für den nach 
einem augenfälligen Siege dürstenden Feind. 
Rückzug und Zerfall des öst-ung. Südwestheeres 
(30. Oktober bis 2. November) 
Hiezu Beilagen 34 und 35 
Rückzug der 6. und der I s o n z o a r m e e hinter die Livenza 
(30. und 31. Oktober) 
Am 29. Oktober war die k. u. k. Heeresleitung angesichts des Um¬ 
sturzes im Inneren der Monarchie und der fortschreitenden Auflösung 
von Heer und Flotte zur Überzeugung gekommen, daß es unmöglich sei, 
den Kampf fortzusetzen. Am Abend erging daher ¡aus Baden die Wei¬ 
sung an den FM. Boroevie, Venetien zu räumen und dem nachfolgenden 
Feinde nur, soweit als notwendig, Widerstand zu leisten (S. 644). Als 
dieser Befehl in Udine einlangte, waren die k. u. k. 6. Armee und der 
Nordflügel der Isonzoarmee schon in vollem Rückzüge. Nach drei schwe¬ 
ren Kampftagen gingen diese Heeresteile in der Nacht auf den 30. Ok¬ 
tober gegen den Gebirgsrand nördlich von Vittorio, auf Sacile und hinter 
die Li venza bis südlich von Brugnera zurück, um die in ihrer moralischen 
Widerstandskraft schon vielfach erschütterten Truppen dem Drucke des 
Feindes zu entziehen (S. 644f.). 
Vom II. Korps mußten die auf der Tovenastraße abziehenden Reste 
der 31. ID. und die den Höhen nördlich von Serra valle zustrebenden Re¬ 
gimenter der 25. ID. an das k. u. k. XV. Korps der Armeegruppe Belluno 
abgegeben werden. Sie hatten in der entblößten Ostflanke der noch im 
Grappagebiete unverändert festhaltenden öst.-ung. Streitkräfte die aus der 
venetianischen Ebene in das Becken von Belluno hinaufführenden wich¬ 
tigsten Übergänge, den Sattel von S. Ubaldo und die Enge beim See von 
S. Croce, zu sperren1). Die dem II.Korps noch verbleibenden Heeresver¬ 
bände, die ll.HKD., dann die 12. rt. SchD. u,nd schließlich die 34.ID., 
rückten in langen, erschöpfenden Märschen längs des Gebirgsfußes nord- 
1) Ho en, Wald stätten-Zipper er und Seifert, Die Deutschmeister 
(Wien 1928), 826 ff. — Michel und Wohl, 251 ff. 
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