Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Die Sprengung der italienischen Pasubiostellung 
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genden Plattenstellungen (Bd. V, Beilage 32) herrschte auf und unter 
der Erdoberfläche dauernd Unruhe. Um die schon in gefährlicher Nähe 
befindlichen Italiener unschädlich zu machen, war die Vernichtung ihrer 
Plattenstellung durch Sprengung beschlossen worden. Aber auch die Ita¬ 
liener führten Ähnliches im Schilde. Viele Wochen hindurch surrten die 
Bohrmaschinen beider Gegner im Felsgestein. Eine von den Italienern 
am 21. Jänner bewirkte Sprengung fügte vornehmlich ihrer eigenen Stel¬ 
lung Schaden zu. Endlich waren auf Seite der Kaiserjägerdivision alle 
Vorbereitungen für den unterirdischen Angriff getroffen, der — von 
einer Sprengung der Engländer bei Ypern abgesehen — die größte Mi¬ 
nensprengung im Weltkrieg war. Mit 50.000 kg Ekrasit wurden die 
Minenkammern geladen; am 13. März um 3h früh erfolgte die Zündung. 
Wie von einer Titanenfaust emporgestoßen, hob sich die italienische 
Plattenstellung hoch in die Luft, um sodann in Trümmer zusammen¬ 
zusinken, die alles Lebende unter sich begruben. Noch 20 Minuten lang 
schössen Stichflammen aus den Spalten des wirren Felsengrabes. Die Ita¬ 
liener waren wie gelähmt; kein Schuß fiel von ihrer Seite. Sie unter¬ 
nahmen hier auch nie mehr einen Angriff. 
In den Winter mon aten, namentlich im Februar, kam es auch zu 
größeren Unternehmungen der Luftstreitkräfte. Hiebei wirkte mit den 
öst.-ung. Fliegern noch ein deutsches Bombengeschwader mit. Am 26. Jän¬ 
ner nachts belegten die Fliegerverbände der Heeresgruppe Boroevic 
die Bahn- und die militärischen Anlagen in Castelfranco, Treviso und 
Mestre mit Bomben im Gesamtgewicht von 21.000 kg. Am 20. Februar 
griffen italienische Flugstaffeln den Innsbrucker Bahnhof an. Vier Tage 
später bewarfen unsere Flieger die Bahnanlagen von Treviso sowie die 
italienischen Flughäfen bei Castello und Trevigiano mit 24.600 kg Bom¬ 
ben. Besonders ereignisreich war der 26. Februar. An diesem Tage bom¬ 
bardierten die Italiener die Orte Cles, Mezzolombardo, Trient, Galliano 
und Bozen. Nachts übten unsere Geschwader Vergeltung für Innsbruck 
und ließen auf das Arsenal von Venedig 18.700 kg Bomben fallen. Am 28. 
wurden verschiedene italienische Flughäfen neuerlich mit 13.000 kg heim¬ 
gesucht. Am gleichen Tage bewarfen italienische Flieger den Kriegshafen 
Pola. Schließlich vollführten unsere Flieger am 12. März neuerlich einen 
geglückten Luftangriff auf Mestre. 
Viel mehr als die immerhin nur stellenweise auflodernden Kämpfe 
zehrten die Not an Verpflegung und an Bekleidung sowie die durch die 
Unbilden des Winters verursachten Entbehrungen an den körperlichen 
und seelischen Kräften der Truppe. Nach dem Anlangen am Piave hatte
	        
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