Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Die Vorbereitungen 
H i e z u Beilagen 21, 22, 23, 24 und 25 
Das Entstehen der Idee und des Angriffsplanes 
Schon nach der zehnten Isonzosehlacht, die zwar mit einem erfolg¬ 
reichen Gegenangriff öst.-ung. Truppen auf dem Südflügel ihr Ende 
gefunden hatte, waren die Kommandos der Isonzoarmee und der 
Südwestfront sowie das k. u. k. AOK. zur Erkenntnis gekommen, daß 
die Isonzoarmee dem außerordentlich kräftezehrenden Kampfverfahren 
schließlich doch erliegen werde. Ein elastisches Absetzen oder ein Aus¬ 
weichen kam wegen der Nähe von Triest, dem heißersehnten Angriffs¬ 
ziel der Italiener, nicht in Frage. Durchstieß der Feind die Front und 
pflanzte er seine Fahnen auf der Hermada auf, dann waren Triest und 
die Anlehnung an das Meer verloren; der linke Flügel wäre in der 
Luft gehangen, denn für eine Verlängerung fehlte es an Kräften. Durch 
ein solches Durchbrechen der Isonzofront hätten die Italiener aber auch 
in den Hauptwall, der die einer belagerten Festung gleichenden Mittel¬ 
mächte umgab, eine entscheidende Bresche geschlagen, die der Entente 
die langersehnte Gelegenheit bieten konnte, ihre Übermacht an Streiter- 
.massen und Kampfmitteln frei zu entfalten1). 
Diese Gefahr konnte nur ein an der Isonzofront erfolgender großer 
Gegenangriff beseitigen, der die Italiener weit zurückwarf. Hiefür man¬ 
gelten aber noch viel mehr die erforderlichen Truppen. Da schien sich 
Ende Juli durch die erfolgreiche Gegenoffensive der Verbündeten in 
Ostgalizien das Blatt wenden zu wollen. Die Heeresleitung in Baden 
hielt es für möglich, daß Rußland im Jahre 1917 nicht mehr die Kraft 
für großangelegte Offensiven aufbringen werde, und wollte die hiedurch 
im Osten gewonnene Sicherheit für einen Schlag gegen Italien aus¬ 
nützen. 
In einer vom 31. Juli datierten Denkschrift beurteilte die k. u.k. 
Heeresleitung die möglichen Angriffsrichtungen. Jene aus Tirol heraus 
erachtete sie als die für den Feind empfindlichste, die ihm sogar eine 
Katastrophe bereiten könnte. Sie zweifelte jedoch daran, die erforder¬ 
lichen gebirgsgeübten Truppen — mindestens zwölf Divisionen — selbst 
*) Konopicky und Glaise, Vom Isonzo zum Piave (Schwarte, V, 424).
	        
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