Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Kriegspläne für das Kriegs jähr 1917 
Die Regierung der Vereinigten Staaten beantwortete die Erklärung 
des uneingeschränkten U-Bootkrieges x) am 3. Februar mit dem Abbruch 
der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland. Wilson begann seinen 
Kreuzzug gegen die absolutistischen Mächte im Hohenzollernreich. Die 
sachlichen Folgen waren fürs erste gering, da Amerika schon bisher die 
Ententemächte aufs reichste mit Geld und Kriegsgerät aller Art sowie 
mit sonstigen Nahrungs- und Rohstoffen versorgt hatte. Die Möglich¬ 
keit, daß die Union in die Reihe der Feindstaaten abschwenken könnte, 
war aber in bedenklichem Maße größer geworden. 
Die nächsten Entschlüsse für den Landkrieg 
Zugleich mit dem Entschluß zum uneingeschränkten Tauchboot¬ 
krieg rang sich die DOHL. aber auch zu einem außerordentlich schwer¬ 
wiegenden Plane für die Kriegführung zu Lande durch. Sie verzichtete, 
wenigstens fürs erste, auf eine größere Angriffshanidlung und war zu¬ 
nächst lediglich darauf bedacht, sich Verfügungstruppen sicherzustellen. 
Wo der Feind an der Westfront den zu erwartenden Frühjahrsangriff 
ansetzen werde, konnte im Jänner noch nicht wahrgenommen werden; 
alle Frontteile erschienen mehr oder weniger bedroht. Man konnte 
daher jetzt keinen Abschnitt schwächen, um einen anderen möglichst 
stark zu machen. Eine Abhilfe bot aber die Zurücknahme des gegen 
Compiègne weit vorragenden Bogens in die zwischen Arras und Sois- 
sons schon hergestellte kurze Sehnen-(„Siegfried")Stellung. Dies er¬ 
möglichte ausgiebige Truppenersparnis und machte hier allenfalls schon 
im Gange befindliche feindliche Angriffsvorbereitungen unwirksam. 
Trotz des zu erwartenden ungünstigen Eindruckes — nur Männer von 
dem ungeheuren Ansehen Hindenburgs und Ludendorffs konnten sich 
solches erlauben — befahl die DOHL. am 4. Februar, nach gründlicher, 
alle Maßnahmen geheimhaltender Vorbereitung, die etwa fünf Wochen 
währen mochte, den Rückmarsch in die Siegfriedstellung anzutreten2). 
1) Wegen ihres kleinen Aktionsradius konnten sich die k. u. k. Tauchboote außer¬ 
halb der Adria nur wenig betätigen. Die deutsche Marine verfügte am 1. Februar 1917 
über 111 seetüchtige U-Boote, die bis Juni auf 132 vermehrt wurden. Hievon hatten 
32 in Pola und in Cattaro ihre Stützpunkte. Mehrere von ihnen führten auf Grund 
eines Übereinkommens die öst.-ung. Kriegsflagge. Am 1. Februar waren in der Nord¬ 
see allerdings nur 64, in der Adria bloß 4 deutsche Tauchboote kampfbereit. Vgl. 
M i c h e 1 s e n, Der Ubootkrieg 1914—1918 (Leipzig 1925), 48 f. 
2) Kühl, Der Weltkrieg 1914/18 (Berlin 1929), II, 59 ff.
	        
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