Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Kritisches Urteil über die Schlacht bei Olyka—Luck 
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einem im August 1916 dem k.u. k. AOK. eingesandten Bericht: „Der 
katastrophale Ausgang der Schlacht von Olyka—Luck kann durchaus 
nicht als ein unabwendbar hereingebrochenes Schicksal hingestellt wer¬ 
den. Es ist zweifellos denkbar, daß andere Führer mit anderen Truppen 
unter sonst gleichen Voraussetzungen den russischen Ansturm abgewehrt 
oder doch den Durchbruch soweit eingedämmt hätten, daß er nicht so 
unheilvolle Wirkung auf die ganze Ostfront üben konnte." Und an 
anderer Stelle des Berichtes steht im Zusammenhange mit der Schilde¬ 
rung der Ereignisse bis einschließlich 7. Juni: „Daß die Russen in den 
nächsten Tagen ihren großen Erfolg nicht besser ausnützten, ist nicht 
unser Verdienst." 
Man wird diesem soldatisch-freimütigen Bekenntnis die Zustimmung 
kaum versagen können. 
Die Angriffe der Armee Sacharow nordwestlich von 
Tarnopol 
(6. bis einschließlich 9. Juni) 
Hiezu Beilage 18 
Entsprechend den Weisungen des Führers der 11. Russenarmee, 
GdK. Sacharow (S. 381), schickte sich das VI. Korps am 6. Juni zwischen 
der Bahnlinie Tarnopol—Zloczów und dem Sereth neuerlich zum An¬ 
griff an. Zur Unterstützung hatte das XVIII. Russenkorps gegen die 
deutsche 48. RD. und gegen die k.u. k. 19. ID. Artilleriefeuer und Ab¬ 
lenkungsangriffe zu richten. 
Die Sturmkolonnen des VI. Russenkorps stürzten nach einem bis 
zum Trommelfeuer gesteigerten Wirkungsschießen der Artillerie von 
3 h 3° nachm. an mehrmals gegen die Division Willerding vor. Doch alle 
bis zum Sonnenuntergang wiederholten Angriffe scheiterten an der hel¬ 
denmütigen Haltung der durch einige Bataillone der 76. HIBrig. ver¬ 
stärkten 32. Division. Die schweren Verluste, die die Russen bei ihrem 
Anstürmen, die oft zum Nahkampf führten, erlitten hatten1), veran¬ 
laß ten Sacharow, die Wiederholung des Unternehmens bis zum 9. auf¬ 
zuschieben. Auch die Ablenkungsangriffe des XVIII. Russenkorps wa¬ 
ren von den Verteidigern mühelos abgewiesen worden. 
1) Das russische VI. Korps hatte vom 4. bis einschließlich 6. Juni 8000 Mann 
eingebüßt (Tscherkassow, 141). Die k. u. k. 32. ID. hat am 4., 5. und 6. Juni 
insgesamt 54 Offiziere und 2875 Mann verloren.
	        
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