Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Schwere Mißerfolge der Russen bei Kujdanów 
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GdK. Pflanzer-Baltin hatte inzwischen dem VI. Korps die Spitzen¬ 
brigade (76. HIBrig.) und die Artillerie der von der Südarmee in Eil¬ 
märschen heranrückenden 38. HID. überwiesen. Ferner ordnete er schon 
am Morgen den Abtransport des IR. 57 von Zaleszczyki nachBuczacz an. 
Da trafen am Nachmittag beim 7. Armeekmdo. Nachrichten ein, die 
einen scharfen Vorstoß der Russen auch gegen die Dniesterfront erwarten 
ließen. An Korda erging daher der Befehl, von der knapp nördlich von 
Czernowitz stehenden 9. IBrig. ein Regiment mit Bahn nach Horodenka 
und das andere nach Werenczanka zu fahren, was gewagt werden konnte, 
weil es an der bessarabischen Grenze am 30. Dezember ruhiger ge¬ 
worden war. 
Während Letschitzki auf der Hügelfläche östlich von Rarancze einen 
neuen Schlag vorbereitete und zur Ablenkung der Aufmerksamkeit des 
Gegners schwächere Kräfte gegen den von der 6. KD. verteidigten 
Brückenkopf von Michalc^e vorführte, setzte Schtscherbatschew am 31. 
den Angriff an der Strypa fort. Am Vormittag wurde russische Infan¬ 
terie, die gegen das VI. Korps vorzugehen versuchte, durch Artillerie 
niedergehalten. Die Spitzenbrigade und die vorausgesandte Artillerie 
der 38. HID. langten unterdessen in Gnilowody ein. Am Nachmittag 
brach nach mehrstündigem Wirkungsschießen der Artillerie das russische 
II. Korps gegen Kujdanów vor. Der stärkste Druck richtete sich gegen 
das HIR. 9, das auf dem rechten Flügel der 39. HID. stand. Bis zu 
fünfzehn Reihen tief wälzten sich die Angreifer heran. Das Ringen war 
schwer, wurde aber von der Honvéd bestanden. Die russischen Angriffs¬ 
wellen erhielten wieder Stirn- und Flankenfeuer aus Grabengeschützen 
und Maschinengewehren. Mit Handgranaten gingen die Verteidiger den 
Stürmern zu Leibe. Als sich die zerschossenen russischen Angriffshaufen 
nach sechsmaligen vergeblichen Sturmversuchen durch das von Leichen 
bedeckte Vorfeld in ihre Ausgangsstellungen zurückzogen, sprangen die 
Verteidiger mit wilden Rajta- und Éljenrufen aus ihren Deckungen und 
schössen stehenden Fußes den Flüchtenden nach1). 
In der Silvesternacht fuhren die Batterien der neuangekommenen 
38. HID. auf, Maschinengewehre wurden zur Unterstützung der Graben¬ 
besatzungen vorgesandt. Müde standen die tapferen Streiter des VI. Korps 
in ihren Verschanzungen und warteten auf neuen Angriff. Doch die 
russische Artillerie schwieg über Nacht und gestattete dem Verteidiger, 
die schweren Schäden an den Stellungen auszubessern. 
Am Neujahrsmorgen versuchte das russische II. Korps wieder gegen 
1) A r z, Zur Geschichte des großen Krieges 1914—1918 (Wien 1924), 96 f.
	        
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