Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die drei Kriegstheater bis Mitte Mai 1916 
Säbel; an Reichswehrtruppen, Festungsbesatzungen und Ersätzen waren 
insgesamt 3,145.000 Mann vorhanden1) (Vergleiche hiemit Bd. I, S. 173). 
Abgesehen von den geschilderten Kräfte Verschiebungen waren all 
die Wochen und Monate von rastloser Arbeit am Ausbau der Stellungen 
erfüllt (S. 123). Man begann auch den hinteren Stellungen, sowie Befesti¬ 
gungsanlagen, die an wichtigen Geländeabschnitten lagen (Brückenköpfe), 
größeres Augenmerk zuzuwenden. Diese hinteren Stellungen stammten 
zum Teil aus früheren Kampfepochen und wurden instandgehalten, teil¬ 
weise wurden sie auch durch eigene Baugruppen unter Heranziehung 
von Zivilarbeitern und Kriegsgefangenen neu hergestellt. An der dritten 
und der zweiten Stellung arbeiteten meist die Reserven und militärische 
Arbeiterabteilungen, der Ausbau der vordersten Verteidigungsanlagen 
war Aufgabe der Stellungsbesatzungen. Wie gewöhnlich reichten die Bau¬ 
kräfte für diese gigantischen Projekte nicht aus. Daher blieb den Reserven 
für die wirkliche Erholung und — was am wichtigsten gewesen wäre — 
für die taktische Schulung, namentlich im Gegenangriff, viel zu wenig 
Zeit (S. 127). Dies sollte sich später noch als sehr folgenschwer erweisen. 
Pläne und Beschlüsse der Westmächte und der Stawka 
im ersten J a hr e s vi e r te 1 1916 
Trotz des für die russische Südwestfront sehr unbefriedigenden Aus¬ 
ganges der Neujahrsschlacht nahm das Pläneschmieden im Hauptquartier 
des Zaren zu Mohilew seinen Fortgang. Nachdem der von Alexejew schon 
im Oktober gefaßte Plan, durch doppelseitigen Angriff vom Balkan und 
von Ostgalizien her die Donaumonarchie niederzuwerfen, in der zweiten 
Konferenz zu Chantilly (6. bis 8. Dezember 1915) keinen Anklang gefunden 
hatte (Bd. III, S. 582f.), entschloß sich der russische Generalstabschef, 
nunmehr die Entscheidung im Räume nördlich des Polesie zu suchen, wo 
auch die Masse des Zarenheeres stand. Die Erwägung, daß die Deutschen 
sich für das Jahr 1916 das Ziel setzen konnten, die im Vorjahr eingeleitete 
Niederlage der russischen Streitkräfte zu vollenden, ließ es Alexejew 
wünschenswert erscheinen, dem etwaigen deutschen Angriff zuvorzukom¬ 
men. Der russische Ansturm sollte daher einsetzen, solange der Winter- 
l) K 1 e m b o w s k i, Beilagen 1 und 2 ; Zajontschkowski, Strategische 
Studie über den Weltkrieg 1914—1918, VI. Teil (in russ. Sprache, Moskau 1923), 
15 f.; Par ski j, Archivmaterial: Stärke, Bewaffnung und Munitionsverbrauch der 
Verbündeten 1916 (in Wojenno Istoritscheskij Sbornik [Moskau 1919], II. Teil).
	        
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