Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Neuer russischer Widerstand an der Putilowka und Ikwa 
77 
Mittag zum Angriff über. FML. Edi. v. Seilner, der mit der 2. ID. beider¬ 
seits der nach Klewan führenden Straße vorstieß, setzte sich am Nach¬ 
mittag auf dem rechten Ufer der Putilowka fest. FML. Horsetzky er¬ 
stürmte mit der 3. ID. die Höhen westlich von Olyka; mehrere hundert 
Russen mußten sich der Division ergeben. In der Zwischenzeit war auch 
das IX. Korps an der Putilowka auf einen abwehrbereiten Feind ge¬ 
stoßen. Die 26. SchD., FML. Lischka, bemühte sich vergeblich, die Höhen 
von Dolgoszeja zu gewinnen, um der links benachbarten 21. SchD. den 
Weg über den Fluß zu bahnen. Am Nachmittag wurde diese Division 
auf dem linken Flügel durch einen Gegenstoß bisher zurückgehaltener 
Kräfte des XII. Russenkorps nach wechselvollem Streit bei Zorniszcze 
geworfen. Der Rückschlag konnte gegen Abend zwar wettgemacht 
werden, nötigte aber zum Einsatz eines Teiles der Armeereserve, der 
halben 10. Division. 
Mittlerweile war auch die Armee Puhallo, der, wie erwähnt, Dubno 
als nächstes Ziel gesetzt war, zwischen Koryto und Murawica an der 
unteren Ikwa sowie in dem hügeligen Gelände von Wolkowyje auf eine 
stark befestigte Stellung gestoßen, die noch am Abend mit Teilen des 
Korps Szurmay, des I.Korps und der 25. ID., allerdings ohne wesent¬ 
lichen Erfolg, angegriffen wurde. 
Nach den großen Hoffnungen, welche der Fall von Luck und die 
Preisgabe der Styrlinie beim Heeresgruppenkmdo. erweckt hatten, be¬ 
deutete das Ergebnis des 2. September eine Enttäuschung. Der Feind, den 
man schon in vollem Rückmarsch auf Rowno und auf Dubno wähnte, 
hatte sich auf der ganzen Front in sehr vorteilhaften Positionen zur Schlacht 
gestellt. Dazu kamen aus der Nordflanke der 4. Armee böse Nachrichten. 
Das russische IV. KavKorps Gillenschmidt, das sich nach dem Falle von 
Kowel weit nach Norden in das Polesie zurückgezogen hatte, schien jetzt 
wieder nach Süden vorzugehen. In dem großen Waldgebiet zwischen Styr 
und Stochod tauchten zahlreiche Kosakenabteilungen auf. Auch waren 
feindliche Kräfte aller Waffen, die vermutlich mit der Bahn über Sarny 
heranbefördert worden waren, im Marsch von Stepan nach Zurawicze 
gemeldet. Erzherzog Joseph Ferdinand beauftragte noch am 2. September 
abends die in Kowel, Holoby und in Luck stehengebliebenen Sicherungs¬ 
abteilungen des X. Korps mit dem Schutze der Nordflanke. Gleichzeitig 
wurde die 7. KD., die bei Zorniszcze kämpfte und von der deshalb bisher 
nur ein Regiment freigemacht werden konnte, angewiesen, nach 2ura- 
wicze zu rücken, um den dort im Anmarsch gemeldeten Feind zu vertreiben. 
Außerdem erteilte die Heeresleitung der 2. Armee den Befehl, die
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.