Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Rowno 
der Angriff auf diesem Teil der Front vom FZM. Puhallo auf den 31. 
verschoben wurde. 
Die Lage ließ aber ein Hinausschieben des Angriffes nicht zu, son¬ 
dern erforderte seine Fortsetzung schon am 30. August. Nach den Mel¬ 
dungen der Flieger, die bei dem klaren Wetter des 29. und des 30. August 
längere Heersäulen im Marsche von Luck und von Beresteczko gegen 
Osten erkannt hatten, schien es, als ob der Feind infolge der Bedrohung 
von Norden her gerade im Begriffe sei, sçine ganze Front vor der 
1. Armee zurückzunehmen. Auch stand es jetzt außer jedem Zweifel, 
daß der Russe mit der Bahn Truppen über Rowno heranziehe, denn bei 
dem Korps Roth waren Gefangene eingebracht worden, die angaben, 
zum XXXIX. Korps (S. 56) zu gehören und geradewegs aus Ostgalizien 
zu kommen. GO. Conrad ließ daher den FZM. Puhallo am Nachmittag 
des 30. darauf hinweisen, daß ein möglichst weites Vorgehen eines unter 
dem Befehl des GM. Berndt aus der 4. und der 7. KD. gebildeten Kaval¬ 
leriekorps entlang der über Klewan nach Rowno führenden Straße drin¬ 
gend geboten sei, und daß Abteilungen zur Zerstörung der Eisenbahn¬ 
brücken bei Polonno, bei Antonówka und bei Sarny entsendet werden 
sollten. Ferner hieß er den FZM. Puhallo unverzüglich melden, wie er 
seine starken im Räume Stojanow—Luck stehenden Kräfte angesichts 
des Abzuges der Russen zu verwenden gedenke und ob er es noch für 
notwendig erachte, das zur Unterstützung des linken Armeeflügels ent¬ 
sandte X. Korps bis über Ro£iszcze nordwärts ausbiegen zu lassen. 
FZM. Puhallo meldete am Abend nach Teschen, daß der Feind vor 
dem II. und dem I. Korps, vor der Gruppe Szurmay und an der Sierna 
noch immer halte, das X. Korps müsse daher hinter der Front des IX. 
in den Raum von Roziszcze dirigiert werden. Am 31. werde er wieder 
angreifen, und zwar mit der auf dem Nordflügel des Korps Szurmay 
nunmehr eingesetzten 13. SchD. auf Luck; die rechts anschließende Front 
sollte an diesem Tage bis an den Leniewkabach und bis in die Linie 
Gubin—Skrykolów vordringen, das IX. Korps den Feind mit kleinen Ab¬ 
teilungen verfolgen, wenn er von der Sierna zurückweiche. Die Masse 
dieses Korps wolle er nächst der Siernamündung versammeln, um mit 
ihr möglichst bald und nahe von Luck den Styr zu überschreiten. 
Um dieselbe Zeit, als diese Befehle des FZM. Puhallo ergingen, 
ordnete aber Brussilow den Rückzug hinter den Styr an. Als der Morgen 
des 31. August heraufstieg, hatten die Russen vor dem rechten Flügel 
und vor der Mitte der 1. Armee ihre Stellungen geräumt. Auf dem Nord¬ 
flügel leisteten sie hingegen dem XIV. Korps noch verzweifelten Wider-
	        
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