Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Vorbereitungen für den Lovcenangriff 
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zur See und auf der allerdings nur schmalspurigen und eingeleisigen 
Bahn herangebracht werden konnten. So gab sich die Heeresleitung, als 
am 3. Dezember die entscheidenden Maßnahmen beschlossen würden, der 
Hoffnung hin, das Lovcenunternehmen schon am 20. in Angriff nehmen 
zu können. 
Schwieriger lagen die Dinge bei der k. u.k. 3. Armee. Die durch die 
Unwegsamkeit bedingten Hemmnisse im Nachschub wurden hier durch 
den strengen Winter noch vervielfältigt, so daß man nicht abzusehen 
vermochte, wann an dieser Front die Angriffsgruppen gegen Montenegro 
wirksam werden konnten. 
Daß es der k. u. k. Heeresleitung erwünscht war, früher oder später 
das freie Verfügungsrecht über die jetzt noch zur Heeresgruppe Mackensen 
gehörende Armee Kövess zu gewinnen, war bei ihren Plänen gegen 
Montenegro selbstverständlich. Doch lag, wie schon angedeutet wurde, 
bei der Aufgabe, die dieser Armee durch die Weisungen vom 27. über¬ 
tragen worden war (S. 567), vorläufig noch kein zwingender Grund vor, 
schon mit einem solchen Ansinnen an das deutsche Hauptquartier heran¬ 
zutreten. Conrad glaubte umsomehr, seine Karten noch nicht aufdecken 
zu müssen, als Falkenhayn auch über die künftige Verwendung seiner 
aus Serbien zurückgenommenen Divisionen nichts verriet. 
Gegen eine Beteiligung bulgarischer Truppen an der Offensive hatte 
Conrad, vorausgesetzt, daß sie sich südlich der schon erwähnten Linie 
Prizren—Skutari hielten, nichts einzuwenden. 
Kämpje und Xlruppenv er Schiebungen an der 
montenegrinischen Grenze 
In den letzten Novembertagen begann die k. u. k. Heeresleitung, den 
Zuschub der für den Lovcenangriff bestimmten Truppen und Kriegs¬ 
mittel in die Wege zu leiten. Zu der Besatzung des Kriegshafens von 
Cattaro—Castelnuovo und einer ansehnlichen Masse schwerer Artillerie, 
die vom 6. Dezember an von verschiedenen Punkten herangeführt wurde, 
sollten noch mehrere Brigaden treten, damit dem Unternehmen die ent¬ 
sprechende Durchschlagskraft gesichert wäre. Am 29.November erhielten 
die nach Cacak zurückgenommenen Brigaden Schiess und Streith (S. 328) 
den Befehl, nach Visegrad und Megjegja zu marschieren, wo sie, am 
12. Dezember mit den letzten Truppen eintreffend, zur Fahrt nach 
Castelnuovo auf die Bahn gesetzt wurden. Ihnen folgten von verschiedenen 
Bahnstationen Ostbosniens die aus dem Sandzak Novipazar abgezogene
	        
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