Volltext: Von der Einnahme von Brest-Litowsk bis zur Jahreswende 3 : Das Kriegsjahr 1915 2 [Textbd.] (3 : Das Kriegsjahr 1915 ; 2 ; [Textbd.] ;)

Entscheidender Vorstoß der Deutschen im Labtal 
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genen erlitt. Ähnlich erging es der 3. Armee vor der bulgarischen 9. ID., 
die in ihrem Abwehrkampf von der 101. ID. unterstützt wurde. Noch 
am 20. November mußte die Armeegruppe Zivkovic in das obere Labtal 
und die serbische 3. Armee wegen der äußerst kritischen Lage der be¬ 
nachbarten 2. Armee bis an die Brvenica zurückgehen. Tags darauf drang 
das X.RKorps bei geringerem Widerstand der Serben im Labtale südwärts 
vor und besetzte mit der 103. ID. Podujevo, mit der 101. ID. die Ebene 
nördlich der unteren Brvenica. An diesem Flusse stießen die deutschen 
Bataillone am 22. November auf heftigen Widerstand und kamen nur 
schrittweise vorwärts; dennoch erreichte die 101. ID. bis zum Abend die 
Höhen bei Sarban (10 km nördlich von Pristina), während die 103. rechts 
dahinter im Labtale vorrückte. Die 105. ID. mußte zur besseren Ver¬ 
sorgung von Nis nach Kruse vac zurückgenommen werden. 
Die vom deutschen X. RKorps zurückgeschlagene Armeegruppe 
Zivkovic (TimD.II und SumD.I) hatte während der letzten Kampftage 
derartige Verluste erlitten, daß sie mit den ihr verbleibenden 2500 Ge¬ 
wehren 1) kaum mehr fähig war, die wichtigste Pforte ins Kosovo polje 
zu sperren. Der überraschende Vorstoß der Deutschen im Labtale brachte 
übrigens die Gesamtheit des serbischen Heeres in eine verzweifelte Lage, 
da dessen schwer bedrängte Streiterscharen südlich und südöstlich von 
Pristina auch im Rücken gefährdet wurden. 
Durchbruch sv er such der Serben südöstlich von Pristina und Entschluß 
zum Rückzug an die Adria 
(19. bis 24. November) 
Zum Durchbruch nach Süden und Südosten setzte Putnik gegen die 
Enge von Kacanik und gegen die Zegovac planina die Timokarmeegruppe 
(BregD., KombD., Krajinagruppe und Kavallerie division), gegen die 
Velika planina die Truppen aus den neuen Gebieten (MorD.I, VardD., 
MorD.II und eine kombinierte Gruppe) an. Diese Kräfte stießen größten¬ 
teils schon am 19. November aus dem Amselfelde gegen die südöstlichen 
Randhöhen vor, die von der Nordgruppe der bulgarischen 2. Armee 
unter Gen. Ribaroff verteidigt wurden. Ihre verzweifelte Lage erkennend, 
errangen die serbischen Kämpfer mit dem Aufgebot ihrer letzten Kräfte 
unter schwersten Opfern auch Erfolge. Eiligst drehte aber die über Ku- 
manovo angerückte Masse der bulgarischen 8. ID. nach Gnjilane ab, und 
schon am 21. November wurden die Serben nach zweitägigem erbittertem 
i) Serb. Gstb.W., XII, 303. 
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