Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Erfolgreicher Russenangriff bei Sokal 
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Flanke der nach Norden operierenden Armeen" erblickte. FZM. Puhallo, 
dessen nur mehr fünf Infanteriedivisionen und drei Kavalleriedivisionen 
starke Armee auf 50 km Frontbreite stand, sah mit Besorgnis den nächsten 
Tagen entgegen. Die Schwierigkeit seiner Lage ergab sich im wesentlichen 
daraus, daß die 1. Armee am Brechpunkt der nach Osten gerichteten 
Defensiv- und der nach Norden strebenden Offensivfront der verbündeten 
Heere stand. Er rechnete mit Gegenangriffen des Feindes, der ihm jetzt 
schon um zwei Infanterie- und ein bis zwei Reiterdivisionen überlegen 
war, zu denen noch das russische VIII. Korps hinzutreten sollte. 
Wechselvolles Ringen um den Brückenkopf bei Sokal 
(20. bis 31. Juli) 
Nur zu bald sollten sich die Besorgnisse Puhallos erfüllen. Bereits 
in der Nacht zum 20. mußten der Nordflügel der 46. SchD. und die 
40. HID. russische Gegenangriffe abwehren, wobei auf dem Gefechts¬ 
feld der Honvéd Abteilungen Heydebrecks eingriffen. Im Laufe des 
Tages nahm die Spannung an der ganzen Armeefront zu. Vor ununter¬ 
brochen angreifenden Sturmkolonnen, die es offensichtlich auf das Ab¬ 
schnüren des Sokaler Brückenkopfes von Süden her abgesehen hatten, 
mußten der rechte Flügel der 25. ID., mit Ausnahme der Besatzung einer 
kleinen Brückenschanze östlich von Krystynopol, und ihre Mitte auf 
das Westufer zurückgenommen werden. Ein hierauf südlich von Sokal 
bei der Gruppe Obst. Hassenteufel erfolgter russischer Einbruch, bei 
dem das F JB. 25 nahezu ganz in Gefangenschaft geriet *), veranlaßte 
den Oberst, seine Gruppe in eine näher zum Fluß befindliche Auf¬ 
stellung zurückzunehmen und hiebei auch die Höhe Gora Sokal A 254 
zu räumen. Im Interesse einheitlicher Gefechtsleitung wurde nun die 
Gruppe Hassenteufel dem I. Korpskmdo. unterstellt. 
Unterdessen hatten Angriffe des durch Gardereiter und durch In¬ 
fanterie verstärkten russischen IV. Kavalleriekorps auch bei Zdzary 
eine Verengerung des Brückenkopfes erzwungen. GLt. Heydebreck nahm 
in Erkenntnis der Unmöglichkeit, gegen Wladimir-Wolynski vorzubre¬ 
chen, seine schon auf das Nordufer vorgezogenen Reiter wieder auf das 
Südufer zurück. Des weiteren erlaubten diese starken russischen Angriffe 
bloß die Ablösung der rechts stehenden 82. RD. des Korps Winckler. 
i) Dieses Bataillon stammte aus Brünn und hatte ¿um überwiegenden Teil tsche¬ 
chische Mannschaft. Vgl. auch Hoen, Waldstätten-Zipperer und Seifert, 
Die Deutschmeister, 448 ff.
	        
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