Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
Östlich vom Wieprz gelang es dem VI. Korps am 16. Juli, mit Teilen 
den versumpften Talgrund der Wolica zu übersetzen und an die feind¬ 
liche Hauptstellung heranzukommen. Die Gruppe Preuschen und die 
22. ID. hielten im allgemeinen ihre Stellungen; die 22. ID. hatte sich 
überdies zur Sicherung des linken Flügels des VI. Korps in den Besitz 
von Skierbieszów gesetzt und behauptete gemeinsam mit Truppen des 
Korps Arz diesen Ort gegen starke feindliche Gegenangriffe. Am 17. 
jedoch blieb dem VI. Korps trotz allen Opfermutes der Truppen ein 
ausschlaggebender Erfolg versagt. 
Am 18. Juli verlegte das 11. Armeekmdo. das Schwergewicht des 
Angriffes in den Kampfraum östlich vom Wieprz. Hiezu hatte die 105. ID. 
der Armeereserve aus dem von der Garde bei Góry geschaffenen Brücken¬ 
kopf vorzustoßen und nördlich der Wojslawka in östlicher Richtung vor¬ 
zudringen, um zunächst der 22. ID. das Überschreiten der Wolica zu 
ermöglichen. Beide Divisionen sollten in der Folge unter Führung des 
Befehlshabers des X. RKorps bis in die Linie Siennica—Królewska— 
Stara Wies vorstoßen. Die zweite Division der Armeereserve, die 101. ID., 
wurde, um sofort verfügbar zu sein, hinter die 22. ID. verschoben. Außer¬ 
dem sollte das VI. Korps neuerlich versuchen, die gegenüber befindliche 
Russenfront zu durchbrechen. Westlich vom Wieprz hatten die Garde, 
das XXII. R- und das X. Korps den Angriff in ihren Gefechtsstreifen 
.fortzusetzen. 
Dem Führer der russischen Nordwestfront war die Gefahr keines¬ 
wegs entgangen, die ihm von Süden her drohte. Erreichte der Gegner die 
Bahn Cholm—Lublin—Iwangorod, so wäre die planmäßige Räumung des 
Weichselvorlandes kaum mehr ausführbar gewesen. Daher stellte Alexe je w 
zur Verhütung eines Durchbruches seine Heeresreserven, das Garde- und 
das II. sib. Korps, dem Kommandanten der 3. Armee zur Verfügung. 
Dem doppelseitigen Angriff des rechten Flügels de;r deutschen 11. Arr 
mee war am 18. Juli nur ein Teilerfolg beschieden. Wohl vermochte das 
Korps Arz durch Zusammenfassen der Masse auf schmalem Räume die 
russische Front bei Gajowniki um 9h vorm. zu durchbrechen und bis zum 
Abend die Höhenstellungen nördlich davon zu erobern, wobei 3500 Ge¬ 
fangene eingebracht wurden1). Die deutsche 22. ID. mußte sich aber mit 
dem Erreichen des nördlichen Uferrandes westlich von Skierbieszów 
begnügen. Der in erfolgverheißender Richtung vorstürmenden 105. ID. 
warf sich die russische Garde entgegen und grenzte den Raumgewinn 
x) Die Verluste des VI. Korps waren am 18. Juli nicht unerheblich. Sie betrugen 
1200 Tote, 4700 Verwundete und etwa 1000 Vermißte.
	        
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