Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Der Feldzug von Brest-Litowsk 
gewannen die Truppen die ihnen vorgeschriebenen Tagesziele. Je weiter 
dem Westen zu, desto mehr versteifte sich aber der russische Widerstand. 
Das Gardekorps, das mit seinem rechten Flügel an die Wolica herankam, 
blieb mit dem linken hinter dem gesetzten Ziele, der Gegend von Izbica, 
zurück. Das XXII. RKorps, das Anschluß an die Garde hielt, erzwang 
sich wohl mit dem linken Flügel den Übergang über den Wieprz, ohne dann 
aber sonderlich Raum nach Norden zu gewinnen. Das X. Korps war auf 
eine sich über die Höhen östlich von Turobin hinziehende zweite russische 
Stellung gestoßen. 
Als GFM. Mackensen am 2. Juli abends die Weisungen für den 3. 
erließ, wähnte er gleich dem 4. Armeekmdo. den Feind im Rückzug 
gegen Norden. Er befahl daher beiden Armeen, die Verfolgung fortzu¬ 
setzen, wobei die Aufgabe der 4. Armee unverändert blieb. Hingegen 
wurden dem rechten Flügel und der Mitte der 11. Armee Ziele gesteckt, 
die über die Wolica hinaus weit hinter den feindlichen Stellungen auf 
dem Nordhange dieser versumpften Flußniederung lagen. Die beiden 
linken Korps hatten den Angriff bis in die bereits für den 2. anbefohlene 
Linie Tarnogóra—Zolkiewka vorzutragen. 
Der Angriff der k. u. k. 4. Armee bis zu seinem Höhepunkt 
(3. bis 6. Juli) 
Quer über die Landschwelle, die sich östlich von Krasnik als Wasser¬ 
scheide zwischen den Quellgebieten der Wyznica, desPorundderBystrzyca 
hinlagert und die nun zum Brennpunkt erbittertster Kämpfe werden sollte, 
zog sich die in mehreren Linien hintereinander angeordnete russische 
Hauptstellung. Geschickt eingestreute Infanteriestützpunkte und ein nahe¬ 
zu durchlaufendes Drahthindernis verstärkten diese Abwehrfront, die 
auf den nördlichen Uferhöhen der Wyznica und des Por ihre Fortsetzung 
fand. Die inneren Flügel des XV. und des IX. Russenkorps teilten sich in 
die Aufgabe der Verteidigung dieses Frontstückes, fast des einzigen, das 
im Zuge der zwischen Weichsel und Bug angelegten Stellungen eines 
starken natürlichen Hindernisses entbehrte. 
Als der Morgen des 3. Juli anbrach, waren die Angriffsvorberei¬ 
tungen der Gruppe Roth noch in vollem Gange. Der Angriff der 45.SchD. 
auf die flankenbedrohenden Höhen südlich vonStawce (S. 591) hatte erst 
begonnen. Unklarheit über die Lage der feindlichen Befestigungslinien 
im Bereiche der Gruppe Horsetzky sowie unsichtiges Wetter beeinträch¬ 
tigten und verzögerten das Einschießen der Artillerie. So mußten das
	        
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