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Der Feldzug von Brest-Litowsk
Kami onka-Strumilowa—Duna jó w zurückzunehmen. Stellenweise wurde
dieser Rückzug schon am4.um2h früh von den Truppen Böhm-Ermollis
wahrgenommen. Sie setzten unverzüglich zur Verfolgung an, die nach
den Weisungen des Armeelandos. noch am gleichen Tage bis an die eben
bei den Entschlüssen Iwanows genannte Linie vorzutragen war. In der
Tat erreichte das V. Korps, während die 51. HID. westlich von Dunajów
noch etwas zurückhing, mit der 14. und der 33. ID. zwischen Ciemierzynce
und Wisniowczyk die Bachlinie, und das XVIII. Korps setzte sich nörd¬
lich vom V. bis Trçdowacz, das XIX. dann weiter bis Bortków fest.
Schwieriger gestaltete sich das Vorgehen des IV. Korps und der Gruppe
FML. Kreysa, deren Kommando der von der 7. Armee samt einem
Korpsstab überstellte FML. Czibulka am 5. zu übernehmen hatte. Berei¬
tete ihnen der Russe schon im Waldgebiet, das sie zu durchschreiten
hatten, manchen Aufenthalt, so sahen sie sich nach dem Einlangen am
Bug noch wohlausgebauten Brückenköpfen bei Busk, bei Derewlanyund
bei Spas gegenüber.
Während Linsingen zur Annahme hinneigte, die Russen dächten
nicht an eine ernste Behauptung der Zlota Lipastellungen, bestand im
Hauptquartier Böhm-Ermollis die entgegengesetzte Ansicht. Die Heeres¬
leitung trug in einem am 4. abends erlassenen Befehl der Auffassung
Linsingens insofern Rechnung, als sie anordnete, daß den Russen für
den Fall ihres weiteren Rückzuges nur bis an die Strypa und die Linie
Zborów—Zloczów—Busk zu folgen sei. Damit hatte sich fürs erste gegen¬
über den durch Conrad vertretenen Manövrierplänen der von Falken¬
hayn verfochtene Gedanke einer stehenden Flankendeckung durchgesetzt.
Wie sehr dabei der k. u. k. Heeresleitung die zuverlässige Fortführung
des Hauptangriffes am Herzen lag, bewies sie durch die im Einverneh¬
men mit Pleß getroffene, auch für einen etwaigen Vorstoß an die Strypa
geltende Verfügung, daß die 2. Armee ungesäumt die 13.SchD. zur
Verstärkung der 1. Armee und die Südarmee ein Korps zu zwei Divi¬
sionen zur Abgabe an die 11. Armee zur Verfügung zu stellen hätten.
Gdl. Linsingen bestimmte das um Rohatyn versammelte, bisher dem
südlichen Armeeflügel als Verstärkung zugedachte X. RKorps (S. 581)
zur Abgabe an die 11. Armee. Böhm-Ermolli ordnete durch einen in der
Nacht auf den 5. erlassenen Befehl eine Linksverschiebung aller Korps an.
Es hatten nun zu bilden: die 14. und die 33. ID. das V, Korps, die 9. ID*
und die 1. LstlBrig. das XVIII., die 34. und die 29. ID. das XIX., die
27. und die 32. ID. sowie die LstHusBrig. das IV., die 43. SchD. und die
31. ID. das Korps Czibulka. Die 51. HID., die durch den linken Flügel