Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Erbitterte Kämpfe im Krngebiet 
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schon in den ersten Tagen geplant gewesene Vertreibung der lästigen 
Beobachter durch Wegnahme der südlich des Kanaltales gelegenen Höhen 
mußte jedoch fallen gelassen werden, weil der am letzten Mai erfolgte 
italienische Einbruch auf der vom Krn nach Nordwesten streichenden 
Rückenlinie eine gefährliche Bedrohung der durch das obere Isonzo- 
(Soca-)tal und über den Mojstrovkapaß nach Kronau führenden Straße 
darstellte, so daß alle verfügbaren Kräfte diesem Räume zugewendet 
werden mußten. 
Zum Glück nützten die Italiener am 1. Juni ihren am Vortage auf den 
Höhen Vrata und Vrsic errungenen Erfolg nicht zur Fortsetzung ihres An¬ 
griffes in der Richtung gegen das Socatal aus. Dergestalt vermochten die 
heranhastenden Honvédkompagnien die Einbruchsstelle abzuriegeln. Auch 
das nach Tolmein anrollende XV. Korps sandte ein Bataillon der 50. ID. 
auf den Krn, was mit der Bereitstellung zu der am 2. Juni beginnenden 
Angriffsaktion dieser Division im Zusammenhange stand. Die Gruppe 
GM. Perneczky (18 Kompagnien und 1 Gebirgsbatterie) sollte sich diesem 
Vorstoße anschließen und hiebei auch die genannten Höhen zurück¬ 
gewinnen. Trotz opferreicher Bemühungen war jedoch dem Angriffe der 
gebirgsunvertrauten Honvéd bis zum 4. Juni kein Erfolg beschieden. 
Nun wurde der Kommandant der 20. HID., GM. Nagy, selbst mit der 
Leitung des Gegenangriffes betraut. Er versuchte durch den Vorstoß 
eines weiteren Regiments der Armeegruppenreserve, des HIR. 3, von der 
Höhe Javorcek nach Südosten den Feind zum Aufgeben der Kammlinie zu 
zwingen; doch auch dieser am 8. und 9. Juni gegen den mittlerweile 
stärker gewordenen Feind unternommene Angriff blieb nach Anfangs¬ 
erfolgen stecken. 
Während sich in den nächsten Tagen die Gruppe Nagy anschickte, 
an den felszerklüfteten Hängen nahe der feindlichen Linie eine befestigte 
Stellung zu beziehen, vermochten sich am 16. Juni zwei Alpinikompagnien 
durch Überrumpelung der Krnspitze zu bemächtigen1). Gleichzeitig 
ging auch der von zwei Honvédkompagnien verteidigte Verbindungs¬ 
rücken Krn—Vrata verloren; doch die Italiener unterließen es, ihren Er¬ 
folg auszubauen. 
Nun wies das Armeegruppenkmdo. dem GM. Nagy das mittlerweile 
vom russischen Kriegsschauplatz eingetroffene und in Kärnten heimische 
GbSchR. 1 zu. Aber auch nach dessen Einsatz, der freilich bataillons¬ 
weise an verschiedenen Stellen erfolgte, ergab sich in den bis zum 22. Juni 
i) Tosti, 65; 2 ingale s, La guerra sulT Isonzo nel 1915 (Rassegna del 
esercito italiano, Jhrg. 1924), 227 ; Ital. Gstb. W., II, Text, 121.
	        
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