Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Tief gestaffeltes Vorgehen der 4. Armee 
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Größere Märsche hatte an diesem Tage unter mannigfachen Kämp¬ 
fen das komb. Korps GLt. Stein zurückzulegen. Seine 56. ID. hatte am 
17. nachm. südwestlich von Cieszanów noch hart zu ringen gehabt. Da 
aber am Abend die k. u. k. 11. ID., ihren rechten Nachbarn übergreifend, 
die Höhen nordöstlich und nördlich von Cieszanów erreicht hatte, konnte 
sich das komb. Korps — an seinem linkem Flügel jetzt vorübergehend die 
8. bayr. RD. — wieder scharf ostwärts wenden. Es bildete nun zusammen 
mit dem deutschen X. Korps unter Führung des Gdl. Emmich eine Kampf¬ 
gruppe, der die Aufgabe zufiel, den Angriff der 11. Armee gegen Rawa 
Ruska zu decken, um dann selbst mit dem rechten Flügel in dieser Rich¬ 
tung vorzugehen. 
Die Abwehrkraft der Russen war keineswegs gebrochen. Sie hatten 
frische Kräfte in den Kampf geworfen und griffen nachmittags den 
linken Flügel des auf Horyniec und Brusno Str. vorgehenden Korps Stein 
vor dem zweitgenannten Orte von Norden her kräftig an. Das k. u. k. 
XVII. Korps griff über Chotylub in den Kampf der deutschen 56. ID. 
ein; der russische Angriff wurde abgewehrt. In erbittertem Ringen, das 
gegenüber der russischen 3.GID. vielfach zum Handgemenge führte, 
gewann das komb. Korps am Abend den Raum nördlich von Horyniec. 
Zwischen diesem Orte und Smolin stand das deutsche X. Korps, die 
ll.HKD. am rechten Flügel, in Fühlung mit dem Feinde. 
Die 4. Armee, als Flankendeckung des Stoßkeiles wie in den Tagen 
nach Gorlice wieder tief gestaffelt, halb nach Osten, halb nach Norden 
gewendet, hatte sich am 17. früh in einer sicherlich nicht einfachen Lage 
befunden. Zu ihrem Glück waren die ihr gegenüberstehenden Russen¬ 
kräfte — X., III. kauk., XXIV. und XXIX. Korps — aus den letzten 
Kämpfen stärker erschüttert hervorgegangen, als es den Anschein gehabt 
hatte; zudem blieben die Ereignisse westlich von Lemberg selbstver¬ 
ständlich nicht ohne Rückwirkung auf sie. Am 17. in den frühesten Mor¬ 
genstunden lagen den Verbündeten schon Funksprüche über den Abbau 
der russischen Korpskommandos vor, ein sicheres Zeichen für den 
bevorstehenden Rückzug. Aber erst ein noch in der Nacht östlich von 
Ma j dan unternommener kräftiger Vor stoß der inneren Flügel der deutschen 
22. ID. und der 45. SchD. brachte diesen tatsächlich in Fluß. Ein heftiger 
Gegenangriff der Russen östlich von Cieplice mißlang völlig. Schon um 
9h vorm. konnte das Armeekmdo. melden, daß der Feind seine Stellungen 
vor dem XVII., dem IX. und dem X.Korps geräumt habe und von Cewków 
gegen Tarnogród gewichen sei. Im Laufe des Tages begannen die Russen 
auch beiderseits der Straße Sieniawa—Tarnogród zurückzugehen.
	        
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