Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Krisenhafter Rückschlag bei Szurmay 
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hingen nördlich von Derzów gebahnt, aber der Feind warf sie wieder 
hinaus. Das gleiche Schicksal ereilte am Vormittag die 14. IBrig. nach 
erfolgreichem Einbrüche in Horucko. Der Russe stürmte den Zurück¬ 
weichenden mit einer tief gegliederten Angriffsmasse nach, die erst 
auf den Geländewellen nördlich von Medenice zum Stehen kam. 
Am gleichen Tage bekam auch schon das Korps Bothmer den neu 
erwachten Angriffsgeist der Russen zu spüren. Starke Kräfte fielen 
nachmittags und abends die 3.GID.und die 40. HID. in der Linie Hre- 
horów—Bortniki frontal und in der linken Flanke an. Die Verbündeten 
wurden wieder auf Nowoszyny zurückgedrückt, wobei die 40. HID. 
2000 Mann einbüßte. 
Tags darauf setzten die Russen ihren Gegenstoß bei Mikolajow 
und Zydaczow fort. Die ersten Hiobsposten kamen vom Korps Szurmay. 
Die 14. IBrig. mußte am 9. Juni noch vor Morgengrauen nach blutigem 
Handgemenge bis über Königsau weichen; sie verlor dabei 50 v. H. ihres 
Standes. Bald nach Mittag wurde auch die westlich von Zydaczów ein¬ 
gegrabene 128. HIBrig. von dreifacher Übermacht angegriffen, von links 
her aufgerollt und verlor schließlich im Handgemenge den größten Teil 
ihrer Streiter. Ein paar eiligst heranhastende Marschkompagnien konnten 
nachts vor der wacker aushaltenden Artillerie eine neue Front bilden, 
da die Russen nicht nachdrängten. Selbstverständlich mußte auch die 
71. IBrig. gegen Wolica Raum geben. 
Nun war es den Russen leicht, die südöstlich von Zydaczów stehen¬ 
den Postierungen neuerlich gegen Ruda zurückzudrängen. 
Gdl. Linsingen war bei Tagesanbruch auf den Höhen von Königsau 
erschienen. Mit schwerer Sorge sah er die Russen nur mehr 12 km von 
Stryj entfernt, dessen Verlust der Armee die Früchte eines monate¬ 
langen, opferreichen Ringens rauben mußte. Da die Kräfte der Gruppe 
Szurmay keinesfalls mehr hinreichten, eine solche Gefahr sicher hint¬ 
anzuhalten, entschloß sich der Armeeführer, das Korps Gerok bei Sta- 
nislau durch die von der 7. Armee überstellte deutsche 5. KD. (S. 458);, 
zu ersetzen und zu einem Flankenstoß gegen den Szurmay bedrängen¬ 
den Feind heranzuholen. Vom Korps Bothmer setzte der Armee¬ 
führer in diesem Augenblick noch voraus, daß es seine Stellungen auf 
dem nördlichen Flußufer als Ausfallstor zuverlässig halten werde. Aber 
schon die nächsten Stunden belehrten ihn eines anderen. Nach schweren 
Kämpfen wurden am 9. abends die 38. HID. und die links von ihr ein¬ 
gesetzte 1. KD. bei Bukaczowce durchbrochen. Da durch das Nachgeben 
der Postierungen südöstlich von Zydaczów gleichzeitig der wichtige
	        
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