Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
konnte die 11. Armee die ihr aufgetragene Linie Iskan—Lancut an diesem 
Tage vielfach ohne ernstere Zusammenstöße mit dem Feinde erreichen. 
Das VI. Korps verstellte am Morgen der 12. sib. SchD. und den Resten 
der 48. ID. bei Jawornik Polski die Rückzugslinie gegen Nordosten, so 
daß diese Truppen gegen Pruchnik ausweichen mußten, aus welchem Ort 
sie dann gegen Abend durch die deutsche 82. RD. vertrieben wurden. 
Unterdessen hatte weiter nordwestlich, bei Kanczuga, die an der Spitze 
des VI. Korps marschierende 12. ID. gegen Teile der 62. Russendivision 
gekämpft, die auf den Höhen östlich vom genannten Orte der hart mit¬ 
genommenen 49. ID. den Rücken deckten. Im großen erreichten: Korps 
Emmich Iskan und den Raum südwestlich davon, Korps François die 
Gegend Pruchnik—Dubiecko, Arz mit den Spitzenregimentern Kan¬ 
czuga, die Garde Tarnawka—Lancut. 
Beginn des Rückzuges der Russen im Weich s ell ande 
Für die Entwicklung der Lage bei der k. u. k. 4. Armee war vom 
11. Mai an der Rückzug der Russen im Weichsellande von entscheiden¬ 
dem Einfluß. 
Noch am 9. Mai war der Russe gegen den rechten Flügel der 
deutschen 9. Armee vorgestoßen, ohne jedoch durchgedrungen zu sein. 
Tags darauf war nach den russischen Funksprüchen eine Rücknahme der 
Armee Ewerts an die Czarna und auf Kielce wahrscheinlich geworden. 
In der Nacht auf den 11. begannen das XXXI. und das XXV. Korps tat¬ 
sächlich ihre Stellungen an der Nida zu verlassen. 
GdK. Dankl sandte zunächst die noch bei der Armee verbliebene 
ló.KavBrig. der 2. KD. nach Szczucin1). Gleichzeitig folgten dem ab¬ 
ziehenden Feinde gemischte Abteilungen des I. Korps und der 4. ID. des 
II. Korps. Nur gegenüber dem linken Flügel der 25. ID. hielt der Russe 
seine Dauerstellungen noch fest. Die weit verteilten Hauptkräfte der 
beiden südlichen Divisionen mußten erst gesammelt werden und traten 
am 12. Mai vom Ostufer der rasch überbrückten Nida aus. Die geringe 
Streiterzahl sowie die durch den langen Stellungskrieg bedingte Herab¬ 
minderung der Marschfähigkeit nötigten die 1. Armee, nur tastend vor¬ 
zugehen. Das Schwergewicht der Vorrückung wurde auf die Richtung 
gegen Staszów gelegt. Unbehelligt gelangten die Truppen an ihrem 
ersten Marschtage an die Linie Szczucin (nördliches Weichselufer)— 
*) Hier wurde eine Kriegsbrücke geschlagen, über die das vor einigen Tagen der 
4. Armee geliehene SchR. 31 am 13. wieder zur 46. SchD. einrückte.
	        
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