Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Die 4. Armee am 3. Mai 
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deutung zukam — und schließlich auch den Feind vom unteren Dunajec 
zurückzudrängen. 
Das IX.Korps wurde auch am 3.Mai seiner Aufgabe in weitem Aus¬ 
maße gerecht. Die 10. ID. zwang die sich ihr entgegenwerfenden Teile 
der Gruppe Wolodt schenko auf die Höhen südwestlich von Ryglice zurück, 
die 106. LstlD. warf die 70. Russendivision bei Tuchów auf das Ostufer 
der Biala. So hatte das Korps um die Mittagsstunde schon beiläufig den 
Raum erreicht, der zur Deckung der 11. Armee nötig war, als Mackensen 
seine Angriffsziele weiter nach Osten verlegte. Um der dadurch ge¬ 
schaffenen Lage Rechnung zu tragen, wies der Erzherzog Joseph Ferdi¬ 
nand der 10. ID. nun noch fünf Bataillone unter GM. Szende zu. Der An¬ 
griff wurde fortgesetzt. Am Abend stand die 10. ID. auf dem Dobrolyn 
südlich von Ryglice, indes die 106. LstlD. in Tuchów einrückte. 
An der Lockerung der Russenstellung westlich von Tuchów hatte 
auch die 3. ID. hervorragenden Anteil. Sie hatte sich schon am frühen 
Morgen endgültig des „Zuckerhutes" bemächtigt und in den darauffol¬ 
genden Stunden gegen die Biala hin Raum gewonnen. Während ihr rechter 
Flügel dem Feinde gegen Tuchów an den Fersen blieb, wandte sie sich 
links dem Kampffeld der 8. ID. zu, die sich in den Morgenstunden unter 
erheblichen Verlusten an das Drahtverhau der feindlichen Hauptstellung 
herangearbeitet hatte, aber dort für den ganzen Tag festgebannt blieb, 
obwohl sie gleich der 3. ID. durch zwei Bataillone der Armeereserve 
verstärkt worden war. Der Armeeoberkommandant hatte den Kämpfen 
der alpenländischen Regimenter auf einer Höhe bei Wojniez beigewohnt. 
Einige Entlastung versprach dem XIV. Korps in seiner schwierigen 
Lage die Vertreibung der Russen aus ihrem Brückenkopf nordwestlich 
von Tarnów. Hier war es der 47. RD. geglückt, unterhalb von Radlów 
zwei Bataillone auf das Ostufer des Dunajec zu bringen, worauf der 
Feind flußaufwärts das ganze Westufer räumte. Abwärts von Radlów 
vermochte zwar Stöger-Steiner nicht weiter Raum zu gewinnen, sich aber 
immerhin gegen starke Gegenangriffe zu behaupten. 
Auf russischer Seite hatte man an diesem Tage schon ziemliche Klar¬ 
heit über den Gegner gewonnen. Gen. Dragomirow, der Generalstabschef 
Iwanows, teilte am Abend dem Generalquartiermeister der Stawka am 
Telephon mit, daß dem X. Korps GO. Mackensen mit vier Korps, dar¬ 
unter der preußischen Garde, gegenüberstehe. Dimitriew hatte zu Iwanow 
schon von der Möglichkeit gesprochen, die am heftigsten angegriffene 
Front hinter die Wisloka zurücknehmen zu müssen und je ein Korps aus 
der Narewfront und aus der Bukowina als Verstärkung erbeten; auch
	        
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