Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Der Höhepunkt der Offensive der 2. Armee 
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Von einer Hilfeleistung der zusammengeschmolzenen und durch Fehl¬ 
schläge erschütterten k. u. k. 3. Armee, der keine frischen Kräfte zuge¬ 
führt werden konnten, war bei der 2. wenig zu spüren. Die russischen 
Führer trieben ihre Scharen mit größter Rücksichtslosigkeit und bei voller 
Mißachtung der furchtbaren Verluste, freilich ohne Nennenswertes zu er¬ 
reichen, abermals gegen das X. und das VII. Korps vor. In der Abwehr 
erschöpften sich die Kräfte der öst.-ung. Divisionen. Wieder griff die 
Heeresleitung ein und forderte vom linken Flügel der Armee Boroevic 
erhöhte Tätigkeit. Dort umspannten aber die dünnen Linien des XVII. 
und des III. Korps einen Raum von etwa 35 km Frontbreite; der Angriff 
über das Ondavatal gegen die starken und dichtbesetzten russischen Stel¬ 
lungen bot wenig Aussicht auf Erfolg. Übrigens deuteten die in Kaschau 
eingelaufenen Nachrichten auf eine angeblich am 10. beginnende gro߬ 
angelegte Offensive des Feindes gegen die k. u. k. 3. Armee. Man stellte 
sich daher auf die Verteidigung ein. Das X. Korps sammelte seine 2. ID. 
als Reserve im Laborczatale. 
Gerade jetzt aber zog der Russe hier einzelne vorgeprellte Gefechts¬ 
gruppen in seine Hauptstellung zurück. Als Erklärung hiefür können die 
Weisungen Iwanows vom 7. März an den Führer der russischen 3. Armee 
gelten, wonach Dimitriew die Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand 
und den Westflügel der Armee Boroevic mit einem Mindestmaß an Trup¬ 
pen festzuhalten, starke Kräfte jedoch im Räume Mezölaborcz—Lup- 
ków—Sanok zu einer Offensive auf Homonna zu versammeln hatte. Der 
Befehlshaber der russischen Südwestfront wollte „den Feind, der sich 
nach Przemysl durchschlagen will, im Rücken bedrohen"1). Die rück¬ 
gängigen Bewegungen der Russen vor der Front der k. u. k. 3. Armee, 
die man in Kaschau nicht zu deuten wußte, mögen diesen zunächst offen¬ 
bar aufgeschobenen Angriff vorbereitet haben. 
Der Massenstoß der k. u. k. 2. Armee hatte aber am 10. März seinen 
Höhepunkt erreicht (Beilage 8). Die vorderen Linien waren seit Beginn 
der Vorrückung nur um ein kleines Stück gegen Norden vorgedrungen. 
Das endgültige Scheitern des Entsatzversuches 
(11. bis 20. März) 
Hiezu Beilage 8 sowie Skizze 18 
In Teschen und Ungvár zerrte die Sorge um die eingeschlossene 
Festung, deren Lebenskraft im Erlöschen war, an den Nerven der Führer 
*) Boncz-Brujewitsch, I, 72.
	        
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