Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Lähmung des Offensivflügels der 3. Armee 
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Schute des lebenswichtigen Raumes bei Mezölaborcz war zwei galizischen 
Divisionen anvertraut. Wenn sie sich dennoch brav schlugen, so geschah 
dies mehr aus anerzogenem Pflichtgefühl als aus der festen inneren 
Überzeugung, einer großen Sache zu dienen. 
Als die russische Offensive in der Gegend des Duklapasses begonnen 
hatte, glaubte Boroevic anfangs nicht an weit gesteckte Ziele des Feindes, 
dessen Stößen gegen Süden er bloß die Absicht zuschrieb, das Abziehen 
von Kräften aus der Front der Armee Dimitriew zu verschleiern. Um 
dies zu verhindern, regte Boroevic jetzt selbst einen Angriff der Armee 
des Erzherzogs Joseph Ferdinand an. 
Das 4. Armeekmdo. hatte auf Grund des Heeresbefehles vom 22. Jänner 
(S. 111) Direktiven für eine mit starkem Südflügel zu führende Offensive 
ausgegeben, die in Übereinstimmung mit der 3. Armee aufgenommen 
werden sollte (Beilage 6). Den Zeitpunkt für die Offensive hielt man aber 
erst für gekommen, sobald der Feind unter der Einwirkung des Stoßes 
der Armee Boroevic beginnen würde, seine Stellungen gegenüber der 
4. Armee zu räumen. Nur wenn sich der Russe mit voller Kraft auf das 
III. Korps würfe, was vom 26. an einzutreten schien, sollten Teile der 
Gruppe Arz den linken Hebel der Zange bilden, mit der man die Russen 
aus der Gegend der inneren Armeeflügel herausdrängen wollte. Hiefür 
wurden einige Bataillone der 45.SchD. und die ll.HKD. bereitgestellt. 
Weiters bestand eine Vereinbarung mit dem 1. Armeekmdo., daß zur 
Erleichterung der Forcierung des unteren Dunajec die Artillerie vom 
nördlichen Weichselufer einzugreifen habe, allenfalls aber auch Truppen 
zur unmittelbaren Unterstützung über die Brücke bei Jagodniki gesandt 
werden sollten. 
Gdl. Boroevic bat am 30. angesichts der sich immer mehr verschär¬ 
fenden Lage beim X. und bei dem auf 24 km ausgedehnten VII. Korps 
um schleunige Zuführung einer Division auf der Bahnlinie nach Mezö¬ 
laborcz. Bei diesem Hilferuf ließ er als Unterton den Vorwurf mit¬ 
schwingen, daß das AOK. die ursprünglich als Armeereserve bestimmte 
7. ID. der Gruppe Szurmay zugeschlagen habe, indes die letzte noch 
verfügbare Reserve, die 29. ID., bereits verausgabt war1). 
In Teschen brach sich die erst viel später in die Tat umgesetzte 
Ansicht Bahn, daß die Krise bei der 3. Armee am besten durch den un¬ 
1) Um dem Augenblicksbedarf Rechnung zu tragen, wurde dem 3. Armeekmdo. 
von der Heeresleitung das Verfügungsrecht über die Fußabteilung der 5. HKD. ein¬ 
geräumt; diese stand, für den Abtransport zur Armeegruppe Pflanzer-Baltin bestimmt, 
noch bei Eperjes.
	        
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