Volltext: Das oberösterreichische Salinenwesen von 1750 bis zur Zeit nach den Franzosenkriegen [2]

** In Kriegszeiten. 
Das Kammergut blieb fast die ganze zweite Hälfte des 
18. Jahrhunderts von feindlichen Einfällen verschont und war 
von den kriegerischen Ereignissen dieser Zeit nur durch die mit 
dem vermehrten Heeresbedarf zunehmenden Schwierigkeiten 
» betroffen, die sich der bisher verbürgten Befreiung der Salz- und 
Holzarbeiter vom Militärdienste entgegenstellten. Schon der 
Siebenjährige Krieg erforderte eine verstärkte Rekrutenaus 
hebung auch im Kammergute, die dem Salzamt Arbeitskräfte ent 
zogen hätte. Um dies zu vermeiden, verhandelte es 1761 über 
den Rat der Bankodeputation mit dem landesfürstlichen Kom 
missär Graf Schlick über die Heranziehung preußischer Aus- 
^ reißer oder Kriegsgefangener gegen Darreichung der für jeden 
Kopf ausgemessenen 80 fl. als Kontingentersatz für die dadurch 
zurückbehaltenen eigenen Leute 1 ). Die Herrschaften mit reser 
vierten Waldungen beschwerten sich nicht mit Unrecht darüber, 
daß das Salzamt darin taugliche junge Burschen zu Arbeiten 
verwendete, für welche die Militärbefreiung vorgesehen war, 
sie daher in Verlegenheit kamen, die vorgeschriebene Anzahl 
von Rekruten beizustellen 2 ). Der Kreis der vom Soldatendienst 
befreiten Salinenangehörigen war eben sehr groß und umfaßte 
alle beim Berg- und Hüttenwesen, in den Holzschlägen, beim 
Wasserbau und Transport beschäftigten Arbeiter, weshalb der 
Dienst beim Salzamt zumeist volle Sicherheit vor der Rekru- 
* tierung bot. Dieses Los traf daher vielmehr die in den Märkten 
wohnenden Professionisten und die Bevölkerung am Lande 3 ). 
^ Die ausnahmsweise Behandlung des so zahlreichen Mann- 
*) Res. 1761, S. 385. 
2 ) Res. 1777, S. 54. 
3 ) Res. 1778, S. 339.
	        
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