Volltext: Die Dachsteingruppe

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freundlich grünen Rainsau zugleich umfaßt. Lang hin 
begleitet dieser Steilabfall das gut besiedelte Ennstal, nur 
in seinen absoluten Höhen, nicht in den relativen abnehmend: 
denn auch der Sockel der Ramsau senkt sich gegen Osten, so 
daß sich die prallen, lawinenreichen Wände des Erimmings 
unmittelbar aus der versumpften Talsohle selbst erheben. 
Und ein andermal stand ich! allein auf dem Gipfel des 
Sarsteins und überschaute das Bild, das Fr. S i m o n y s 
Meisterhand einst gezeichnet hat. Wir wissen heute mehr von 
der Entstehung des Gebirges und deuten seine Formen rich 
tiger; aber die liebevolle Versenkung in die Einzelheiten, zu 
der das Zeichnen zwang, ist unserer jüngeren Generation 
entschwunden und damit zweifellos mancher zu weit gehenden 
Verallgemeinerung Vorschub geleistet. Aber wie prächtig 
kommen auch die großen Züge aus dem Bild zum Ausdruck: 
die steilen Trogtäler, deren Hänge schon zu guter Rach- 
Mittagsstunde im Schatten liegen, darüber die weiten, rund 
gebuckelten Hochflächen, zuerst noch mit Krummholz bedeckt, 
dann nackt und grau und zerrissen sich dehnend auf endloser 
Wanderung über die Karrenfelder, endlich der in den Firn- 
mantel gehüllte Hauptstock mit Karren und Felsüsten, die sich 
nur selten zu schlanken Spitzen formen, meist pultförmig 
aufragend, gegen den Beschauer sich mit breiten Rückenflächen 
abdachen, die in scharfem Gegensatz stehen zu den unter 
schnittenen Wänden zu beiden Seiten und dem plötzlichen 
Abfall gegen das Karrenplateau (Abb. 12 und 15). — 
Und nun spinnt der Faden der Erinnerung weiter. Der 
gewaltige Trogschluß am Hinteren Gosausee (Abb. 4) 
und der Schliffbovd vor der Adamekhütte, das herr 
liche Auf und Ab des Linzerweges ersteht in kaleidoskop
	        
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