Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

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Oestliche Tauern. 
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cles Kloben und Brennkogel in ähnlicher Höhe, bei Sonklar Gutthal 
gletscher. 
Kehren wir auf das rechte Möllufer zurück, so sind nochmals 
die schon erwähnten, nicht mehr die Pasterze erreichenden Firnfelder 
am Schwerteck und Hinteren Leiterkopf zu nennen, wefche 151 ha 
messen und von Sonklar unter dem Namen Sch werte ckgletsclier zu 
sammengefasst werden. 
Im Hintergrund des Leiterthaies liegt dann das 163,2 ha messende 
Leiterkees, welches als erster benutzter Glöckner Zugang früh bekannt 
geworden ist. Dieser Umstand bewirkte auch, dass wir über seine 
Schwankungen seit 1799 unterrichtet sind. Damals liess der Fürst 
bischof von Gurk, Altgraf von Salm, unmittelbar an seiner Stirnmoräne 
eine geräumige steinerne Unterkunftshütte erbauen. Wir kennen ihre 
Lage durch einen Stich nach Valle, welcher der „Reise auf den 
Glöckner“ von Schultes als Titelkupfer vorgedrlickt ist; ausserdem 
durch die zu Ehren der ersten Glocknerbesteigung geprägte Medaille, 
die auf ihrer Reversseite den Glöckner mit dem Leitergletscher und 
im Vordergrund die Salmshütte, einen langen, niedrigen Bau von sieben 
Fenster Front, zeigt x ). 
Während der nächsten Jahre zog sich der Gletscher von der 
Moräne zurück, und zwar soll das Minimum in den Jahren 1818 bis 
1820 erreicht worden sein, wo das Eis 50 Schritte von der Hütte 
entfernt war. „Bald wurde er wieder grösser,“ berichten die Schlag- 
intweit, und im Jahre 1828 empfand die Hütte die ersten Verschie 
bungen durch den Druck des vorrückenden Eises. Im folgenden Jahre 
verschwand sie spurlos; sie wurde weggeschoben und die Trümmer 
erst vom Moränenschutt, dann vom Eise überdeckt. Im Jahre 1847 
und 1848 wurden einzelne Trümmer sichtbar. Danach ergibt sich 
für die Zeit von 1799 bis 1820 ein Rückgang von 40 m, für 1820 
bis 1829 eine Vorrückung von 40 m (Schlagintweit S. 135). Es ist 
auffallend, dass die Vorstossperiode erst nach 1820 eingetreten ist, 
während sie beim Suldengletscher schon 1816 eintrat; doch unterliegt 
es keinem Zweifel, dass man es mit derselben Periode zu thun hat, 
deren Spuren uns ja so ^äufig begegnen. Auch das stimmt zu anderswo 
gemachten Beobachtungen, dass zwischen den Vorstossperioden von 
1820 und 1850 kein bedeutender Rückzug stattgefunden hat. Die 
Schlagintweit suchten die Oszillationen des Leitergletschers auf wech 
selnde Ausdehnung der Schuttbedeckung zurückzuführen. Wenn näm 
lich zufällig durch stärkere Steinfälle mehr Schutt auf den Gletscher 
gelange, so werde er dadurch vor der Abschmelzung geschützt und 
mache einen Vorstoss; hat sich aber nach einigen Jahrzehnten der 
Schutt in den Moränen abgelagert und der Gletscher sich gewisser- 
massen wieder gereinigt, so werde er, ungeschützt, von der Ablation 
stärker angegriffen und verkürzt. Unsere Kenntnis von der Allge- 
l ) Diese schöne Medaille, welche wegen ihrer künstlerischen Ausführung 
auch das Interesse der Kunstfreunde verdient, wurde vor einigen Jahren auf Ver 
anlassung des Verfassers neuerdings ausgeprägt, da sich die Stempel im kärntne- 
rischen Landesmuseum vorfanden. Sie ist durch den kärntnerischen Geschichts 
verein zu beziehen.
	        
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