Volltext: Die Gletscher der Ostalpen

IX. Oestliche Tauern. 
1. Landeckgruppe. 
Ueber die Nomenklatur: Richter, Zsch. AY. 1877, S* 38. 
Obwohl A. Böhm (Einteilung der Ostalpen), dessen Aufstellungen 
ich sonst zustimme, diese Gruppe, welche auch Granatkogelgruppe 
genannt wird, nicht als selbständig gelten lässt, sondern als Teil der 
Glocknergruppe behandelt, so ist doch bei Rücksicht auf die Vergletsche 
rung eine Trennung gerechtfertigt, da die Eisbedeckung der Glockner 
gruppe ein vollkommen zusammenhängendes Gebiet darstellt, von welchem 
unsere Gruppe durch den Kaisertauern scharf geschieden ist. 
Die Achse der höchsten Erhebungen läuft genau senkrecht auf 
den Tauernhauptkamm von Nord nach Süd und liegt nördlich von 
diesem zwischen Stubachthal und Dörfer Oed, südlich davon zwischen 
dem Matreier Tauernthal und dem Kalserthal. Wir haben es hier 
mit einem Kamme von 3000 bis 3200 m Höhe zu thun, der auf der 
Ost- und Westseite mässig begletschert ist. Ausserdem müssen wir 
noch das Stück des Tauernkauptkammes vom Velbertauern bis zum 
Sonnblick (3085 m) hierher rechnen, welches bei einer Höhe von nur 
2900 m ebenfalls an beiden Seiten mit kleinen Gletschern bedeckt ist. 
Die Namengebung war in diesem Gebiete von jeher recht zweifelhaft. 
Ich folge den korrigierten neuen Ausgaben der Sp.K., Blatt 17, VII, 
in der grösstenteils die Nomenklatur von Demelius (Zsch. AV., IV, 
S. 51) angenommen ist. 
Unmittelbar neben dem Velbertauern finden sich an den west 
lichen Hängen, welche vom Hörndl (2840 m) und Messerling herab 
ziehen, zusammenhängende Schneefelder von 99,6 ha, obwohl der Kamm 
sich nirgends wesentlich über 2900 m erhebt. Bei Sonklar ist dieser 
Gletscher zu weit nordöstlich gezeichnet und heisst Glaitfeldgletscher. 
W T enn wir zunächst am westlichen Hang bleiben, so folgt ein 
kleiner Firnfleck westlich vom Tabererkögele (2927 m) mit 36 ha, bei 
Sonklar Bernkogelgletscher. Dann der Tabererferner, bei Sonklar 
ebenso, mit 232,2 ha. Die Umrahmung dieses mässig geneigten, nach 
West sehenden Plateaufirnes erreicht nirgends 2900 m; das Ende liegt 
bei 2400 m (siehe Fig. 29). 
Es ist auffallend, dass auf der Ostseite desselben Kammes nur 
ein ganz kleiner Eisrest von 30 ha sich vorfindet, während für einen
	        
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