Volltext: Die Stadt Braunau a. Inn und ihre Umgebung

— So¬ 
ld) münde meinen vorgesteckten Nahmen über- 
schreiten, wenn ich noch Einzelheiten aus der Brau- 
nauec Chronik erzählte. Kriege und Pest brachten 
schwere läge in unser altes Zestungsstädtchen. fluch 
sonst traf sie manches seid. Im Jahre 1598 er¬ 
lebte Braunau ein ungeheueres Hochwasser. Hm 
18. August dieses Jahres stiegen die wilden Zluten 
des Jnn bis zum Eselsbrunnen, dem nördlichsten 
Brunnen des Stadtplatzes. Das schwerste Unglück des 
vergangenen Jahrhunderts aber war der Brand vom 
28. Mär; 1874. Die wirtschaftlichen Wunden dieses 
Schreckenstages sind vielleicht vernarbt. Unrettbar 
verloren aber blieb das Archiv im alten Rathaufe 
— ein nicht ersetzbarer Schaden für die Heimat- 
forschung unseres Städtchens. 
In den Worten Heimatfchutz und Heimatforfchung 
sehen wir einen der wenigen Lichtblicke in der 
grauen Gegenwart. Den meisten oberösterreichischen 
Städten voran, hat sich die Heimatbewegung im 
Laufe der letzten Jahrzehnte in Braunau siegreiche 
Bahn gebrochen — in den Zeiten des drohenden 
Bürgerkrieges ist der Heimatgedanke das Einzige, was 
uns wieder zusammenführen kann. 
Huch in wirtschaftlicher Beziehung ist die Schönheit 
unseres alten Jeftungsftädtchens ein Schatz, der noch 
Jahre hindurch seine Lichtstrahlen aussenden möge. 
Die materialistische Weltanschauung unserer Tage 
sieht in grossen Industriebetrieben und qualmenden 
Schornsteinen ihr Glück — wir sind ganz anderer 
Meinung. Im Bunde mit den anderen Inn-Salzach¬ 
städten, die jede für sich um die perle des Ruhmes 
wetteifern kann, wollen wir unseren Stammesbrüdern 
ein Stück urdeutfchen Landes rein erhalten, dessen 
Städte uns die Geschichte längst entschwundener 
Zeit zuflüstern, dessen Landschaft uns den Ruf 
entlockt: Du schöne deutsche Heimat! 
Das £andfd)aftsfctld um Braunau. 
Huf der österreichischen Seite wird das Land¬ 
schaftsbild in feinen Grundzügen durch eine flache
	        
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