Volltext: Die Grundlagen der Bodenproduktion von Oberösterreich

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bewahrung im leeren Zustande durch trockene ilnd feuersichere Räume 
gesorgt wird. Aus eine derartige zweckmäßige und die Arbeit for 
dernde Einrichtung des Preßhauses wird ein um so größerer Werth 
gelegt, als die jährliche Erzeugung an Eider in jedem größeren 
Bauernhause gegen hundert, in nicht wenigen sogar an tausend 
Hectoliter betrügt. 
Eine wichtige Localitüt ist die Mair oder Gesindestnbe, in 
welcher für gewöhnlich die Mahlzeiten eingenommen und verschiedene 
häusliche Arbeiten verrichtet werden. Wo noch das Spinnen üblich 
ist, wird es von den Mägden an Hintertagen und Abenden hier 
betrieben. Schuster und Schneider schlagen ebenfalls daselbst ihre 
Werkstätte auf, wenn sie behufs Wiederherstellung schadhafter oder 
Anfertigung neuer Bekleidungsstücke für die Familie des Besitzers 
berufen werden. Auch diese Handwerker arbeiten um Kost und ein 
müßiges Taggeld; denn der Bauer scheut die Barauslagen und sucht 
sie durch Gewährung der Verköstigung zu vermindern, ein Vorgehen, 
das sich nicht immer als ein wirthschaftlich richtiges herausstellt. 
Die Stallungen sind in den bessern Häusern gewölbt und die 
für das Hornvieh bestimmten, mit granitenen Futterbarren versehen. 
Auch Fenster- und Thürstöcke, Wasserbehälter, sowie die Wände der 
Schweinställe sind häufig aus diesem vorzüglichen Materiale gefertigt. 
In vielen Häusern besteht die Vorkehrung, daß der Bauer von 
seinem Wohnzimmer aus in den Pferdestall gelangen kann, um dort 
selbst zur Nachtzeit nachzusehen, im Falle die Pferde durch unruhiges 
Verhalten seine Aufmerksamkeit erwecken. Auch bei Feuersbrünsten 
wird diese Verbindung benützt, um nöthigenfalls die Pferde zu retten. 
Wo es irgend angeht, wird für das Vorhandensein von fließen 
dem Wasser in Stallung und Küche gesorgt; mangelt aber dieses, 
dann wird es durch Pumpwerk und Röhren an die Bedarfsortc 
geleitet. 
Eine nicht genug zu würdigende Einrichtung, welche seit 
mehreren Jahren eine große Verbreitung erlangt hat, ist die der 
hydraulischen Widder. Mittelst derselben ist es möglich geworden, 
so manche auf bedeutenden Anhöhen gelegene Wirthschaften, die bisher 
ihren Wasserbedarf mit großem Aufwand an Zeit und Arbeits 
kraft aus der Tiefe des Thales zuführen mußten, mit Benützung 
der aus den Bergabhängen hervorsprudelnden Quellen reichlich, oder 
doch hinreichend mit Wasser zu versorgen. 
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