Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

des Wortes, wohl aber um eine aus dem spateren Altertum 
stammende, nur aus kunstlosen Wallanlagen bestehende Be¬ 
festigung handeln kann, die in alter Zeit der nmwohnenden 
Bevölkerung bei feindlichen Einfällen als Zufluchtstätte und 
Verteidigungsmittel gedient haben mag. Den Römern ist 
diese Befestigung keinesfalls zuzusprechen, da die in.Betracht 
kommende Bodenfläche keinerlei Spuren von solchem Ge¬ 
mäuer enthält, die diesen Ursprung verraten könnten unb 
auch bie ganze Anlage nicht auf römische Kriegskunst hinweist. 
Keine geschichtliche Nachricht hierüber ist vorhanben, 
keine Ueberlieferung berichtet über biese Reste einer längst 
vergangenen Zeit unb muß es sohin Aufgabe ber Zukunft 
bleiben, in biese bunkle Frage Licht zu bringen. 
Die vorliegenben Zeilen über biesen Burgstall sollen für 
jetzt nur bie Tatsache seines Bestehens anführen unb bie 
Aufmerksamkeit ber Leser auf eine Stätte lenken, bie in 
unsererer Heimat vielleicht einmal eine Rolle gespielt hat 
und nicht der drohenden Vergessenheit verfallen soll. 
3> Uölker unseres sandes im Altertum. 
In den zahlreichen Abhandlungen der Geschichtsschreiber 
über Abstammung und Herkunft der in unserem Lande unb 
in ben Nachbarlänbern im Altertum burch längere ober 
kürzere Zeit seßhaft gewesenen Völker begegnet man auffallenb 
vielen Wibersprüchen. Die meisten älteren Forscher konnten 
sich in bieser Hinsicht überhaupt zu keinem einheitlichen unb 
endgiltigen Schluße entfcheiben unb ergingen sich in allerlei 
Folgerungen, bie ber Sache keineswegs bienlich waren unb 
nur noch mehr Verwirrung hervorriefen. 
Allerbings besitzt bie Nachwelt in bieser Richtung unter 
anbereu auch Berichte ber römischen Geschichtschreiber Caesar 
unb Tacitus aus bent 1. unb 2.’ Sahrhunbert*) n. Chr., 
bie ihre Beobachtungen auf persönlicher Anschauung festigen 
*) Hier muß gleich auf einen vielverbreiteten Rechnungsfehler 
aufmerksam gemacht werden, um beim Lesen der folgenden Abschnitte 
Unkundige vor Irrungen zu betonten: Das 1. Jahrhundert reicht vom 
Jahre 1 bis 100, das 2. Jahrhundert vom Jahre 101 bis 200 u. f. to., 
beispielsweise liegt also das Jahr 760 im 8. und nicht im 7. Jahrhundert.
	        
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