Volltext: Die Ortsgemeinde Lengau im politischen Bezirk Braunau am Inn in Oberösterreich

27. Berrfcbaft und Me Sriedburg. 
(In geschichtlicher Beziehung.) 
Im Jahre 1007 hatte der deutsche Kaiser Heinrich H. 
das Bistum Bamberg errichtet und es mit reichlichen 
Gütern ausgestattet. Auf der für den 1. November 1007 
nach Frankfurt am Main einberufenen Kirchenversammluug 
schenkte er dieser seiner neuen Schöpfung noch die im Atter- 
gan und Mattiggan gelegenen herzoglichen Güter mit allem 
Zugehör, das ist Ortschaften, Kirchen, Straßen, Felder, 
Wälder n. s. w., also das ganze Gebiet des Höhnhartwaldes. 
Die Bamberger Bischöfe benützten das ihrem Stifte zuge¬ 
widmete, in und um den Höhnhartwald und jenseits des¬ 
selben am Riedlbache, an der Vekla und am Attersee hinauf 
gelegene, zum größten Teile noch unwirtbare Gebiet sehr 
wohl, beriefen in diese Gegenden Landleute aus dem Franken- 
nnd Schwabenlande und ließen es durch diese an geeigneten 
Stellen entwalden nnd kultivieren. Die damals unsicheren 
Zustände erforderten aber auch den Schutz dieser zugewanderten 
Bewohner und so entstanden die befestigten Plätze Franken¬ 
burg, Alt-Attersee, Frankenmarkt und — im Jahre 1180 — 
die Friedburg. 
Der damalige Bischof von Bamberg hatte der Feste 
Fried bürg diesen schönen Namen gegeben, um damit an¬ 
zudeuten, daß sie nicht hergesetzt worden sei, um den in 
Mattighosen residierenden Grafen von Orten bürg 
Trotz zu bieten, sondern um Leute und Güter des bambergischen 
Stiftes zu schützen, in Frieden und Ruhe zu regieren und 
zu verwalten. 
Als die Friedbnrg erbaut war, verlegte der Bischof von 
Bamberg den Schwerpunkt der Verwaltung über seine im 
Mattigtal und im Höhnhart gelegenen Güter dorthin. Später 
wurde diese Herrschaft den Grafen von Uttenhofen 
als Lehen überlassen und nach dem Erlöschen dieses Geschlechtes 
vom Bischof Arnold (f 1298) nur jener Teil zurückge¬ 
zogen, welcher zur Mark Friedbnrg-Mattighofen und 
zum Kloster Aspach gehörten. Die übrigen trat er dem Herzog 
Heinrich von Baiern (f 1290) ab. Zwischen 1329—1333 
übergab Bischof Werner seinem Statthalter, dem Grafen 
von Hohenlohe nebst Friedbnrg nnd Kirchdorf die ganze 
Osterhofer Mark mit allen Einkünften als Lehensgut, doch 
blieben alle diese Güter noch Eigentum des Bistums.
	        
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