Volltext: Aschach, Eferding, Waizenkirchen und Umgebung

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bis 1695, Traugott Graf von Kuefstein 1695—1704, Max Gandolph 
Steyrer 1705—1726, Georg Heißerer 1726—1742, Joh. Jak. Felix 
Ritter Reichsedler von Regenheim 1742—1762, Philipp Ludwig 
Baußart von Sonnenfeld 1762—1764, Johann Karl von Khönig 
1765—1767, Markus Zehentner 1767—1786, Kaspar Riederich 
1787—1788, Ignaz Schiffermüller 1788—1806, Ignaz Rechberger 
1806—1816, Franz Pichler 1816—1825, Johann Guglmair 1826 bis 
1837, Leopold Steinsailer 1838—1840, Johann Michael Fürlinger 
1841—1852, Augustin Rechberger 1852—1859, Matthias Lucht 
1859—1863, Ignaz Mitter 1863—1869, Johann Tröger 1869—1889, 
Michael Klambauer 1889-1895, Johann Trauner 1895-1899, 
seither Franz Mitter schiefthaler. 
Die Kirche in Waizenkirehen. 
Die heutige Kirche dürfte um das Jahr 1500 im gotischen 
Stil erbaut worden sein, doch läßt sich von der ursprünglichen 
Bauform nur wenig mehr erkennen, da sie durch Brände (1704 
und 1738) große Schäden erlitt. Das gotische Gewölbe mit den 
Säulen wurde entfernt und ein Rundgewölbe eingebaut, der Turm 
um ein Stockwerk erhöht und mit einem hohen Dache versehen 
und im Jahre 1739 an der Epistelseite die Kreuzkapelle mit der 
Gruft angebaut. Der ganze Umbau nahm zehn Jahre in Anspruch. 
Im Jahre 1753 stiftete Johann Max Kaiser; Handelsmann in dem 
Hause Nr. 58, den Kreuzaltar. Der sterbende Christus, die schmerz¬ 
hafte Mutter Maria mit Johannes sind treffliche Bildhauerarbeiten. 
Bei dem Brande im Jahre 1738 war auch der im Jahre 1640 
aufgestellte Hochaltar in Flammen aufgegangen. Der aufgestellte 
neue Hochaltar wurde vom Dechant Ignaz Schiffermüller (1788 
bis 1806) vollständig renoviert und mit einem schönen Tabernakel 
versehen. Ihm hat auch die Kirche kunstreiche Gemälde vom 
Maler Johann Schmidt von Krems zu verdanken: Das Hauptaltar¬ 
blatt St. Petrus und Paulus (Patrone der Kirche), das Seitenblatt 
Maria Hilf, die Auferstehung Christi und die Geburt Christi. Das 
letztgenannte war Schmidts letzte Meisterarbeit.1) , 
x) Der niederösterreichische Landesarchivar Dr. Mayer hielt kürzlich 
(im April 1904) in der Versammlung der Leo - Gesellschaft in Wien, wie ich 
der „Oesterreichischen Volkszeitung" entnommen habe, einen interessanten 
Vortrag über Martin Johann Schmidt (genannt „Kremser Schmidt"). Der 
Redner schilderte den Lebenslauf des berühmten vaterländischen Meisters 
und gab eine Charakteristik der zahlreichen Werke Schmidts, die ihren Stoff 
aus der Apostelgeschichte und Heiligenlegenden schöpften, wobei Schmidt 
mit Vorliebe lebensvolle, dramatische Handlungen malte. Die Zahl seiner 
Bilder ist, wie der Vortragende bemerkte, schwer abzuschätzen, denn sie 
befinden sich nicht nur bei uns, sondern auch in Eußland und Polen und 
selbst in Niederösterreich ist noch so mancher Schmidt zu entdecken und 
richtig zu stellen. In Wien befinden sich echte Schmidts in der Kirche Sankt 
Anna, in der Gumpendorferkirche, in der Karmeliterkirche und in der Prä¬ 
latenkirche in Mölkerhof, außerdem zwei Gemälde in der Akademie der 
bildenden Künste. Ueberaus reich an echten Schmidt-Bildern ist das Stift 
Seitenstetten. Dr. Mayer schloß mit der Mitteilung, daß sich am hundertsten 
Todestage des vaterländischen Malers (28. Juni 1901) ein Komitee gebildet 
habe, das den fruchtbarsten Meister seinerzeit an der Stätte seines Wirkens 
in Krems ein Denkmal errichten wolle. Der Verfasser.
	        
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